Das Hubertus-Resort im Hafenlohrtal: 20 Jahre lang, also bis in die 1980er Jahre hinein, diente das Anwesen bei Windheim als Pension. Seitdem stehen große Teile leer. Nun könnte wieder ein Hotel entstehen. Die Besitzer haben den Innenarchitekten Peter Höfner beauftragt, Pläne für das etwa 8000 Quadratmeter große Anwesen im Hafenlohrtal zu erarbeiten. Es sei mittlerweile viel zu groß, sagten die Besitzer, um in Stand gehalten zu werden.

Weltweite Vorbilder für das Hafenlohrtal
Um den Räten die Pläne vorzustellen, war Architekt Höfner persönlich zu Gast in der Gemeinderatssitzung in Hafenlohr. Der Entwurf sieht vor, dass um das Hauptgebäude eines möglichen Hotels mehrere kleinere "Häuser" gebaut werden sollen. Als Vorbild dienten hier viele Hotelanlagen in Finnland, den Malediven oder in Österreich. "Beispiele gibt es genug. Wir werden das Rad nicht neu erfinden", sagte Höfner.
Insgesamt könnten 44 Wohneinheiten entstehen. Weiter denkbar sind beispielsweise Konferenzräume, ein Hotelturm, ein Gourmetrestaurant mit Biergarten und Kinderspielplatz, aber auch ein Wellnessbereich könnte Menschen anziehen. "Es gibt noch keinen Beschluss, es sind lediglich Ideen", betonte Höfner nicht nur einmal. Niemand wolle die Gemeinde mit den Plänen überrumpeln.
Investorensuche hat noch nicht begonnen
Ein zahlungskräftiger Investor werde nun gesucht. Im Laufe der Jahre ist das in großen Teilen ungenutzte Anwesen ziemlich marode geworden. Rund drei Millionen Euro wären nötig, um das Gebäude wieder richtig bewohnbar zu machen. Die Planer würden hierbei Wert darauf legen, die alte Bausubstanz zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen. Geschätzt weitere drei Millionen Euro könnten für den Bau der geplanten Ferienhäuser anfallen. Diese sind aktuell zwischen der Hafenlohr und dem angrenzenden Wald geplant. Im Hinblick auf mögliche weitere Vorhaben sind die Kosten nach oben offen. Insgesamt 15 Millionen Euro klängen hierfür wohl realistisch, so der Architekt.
Positives Signal der Gemeinde
Wo denn der Nutzen für die Gemeinde sei, fragte Gemeinderätin Gabriele Müller. Zielgruppe seien natürlich keine ortsansässigen Bürger, sondern vor allem gestresste, zahlungskräftige Menschen aus der Stadt, die sich nach Entspannung und Ruhe in der Natur sehnten. "Das läge im Trend", so Höfner. Dennoch werte ein solches Hotelressort die Gemeinde auf, waren sich ein Großteil der Gemeinderäte einig. Das große touristische Potential des Hafenlohrtals könne so besser genutzt werden.
Auf Nachfrage von Guntram Leimeister räumte Höfner ein, dass es noch fraglich sei, ob die öffentliche Kanalisation und das vorhandene Stromnetz ausreiche. Trotz weiterer Bedenken bezüglich des Verkehrs und dem Lärm im Hafenlohrtal konnte Höfner am Ende zufrieden sein. Acht Gemeinderäte gaben dem Architekten eine positive Rückmeldung, zwei waren dagegen. Ohne diese Zustimmung der Gemeinde, wäre das Projekt bereits so gut wie gestorben. So kann nun in die konkretere Planung und Investorensuche eingestiegen werden.