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UETTINGEN (THB): Betrieb und Unterhalt bereiten der Gemeinde jährlich Defizite

UETTINGEN (THB)

Betrieb und Unterhalt bereiten der Gemeinde jährlich Defizite

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    Das Uettinger Freibad im Nahbereich der Sportanlagen am Mühlweg ist eine für Klein und Groß sowie vor allem für Familien mit Kindern attraktive Freizeiteinrichtung der Gemeinde, die auch von Wasserratten aus umliegenden Orten gern genutzt wird.

    Auch Besucherzahlen von bis zu 800 an hochsommerlichen Tagen vermögen nicht, die jährlichen Defizite des gemeindlichen Zuschussbetriebes in schwarze Zahlen zu wandeln. Unterhalt, Renovierungen und Ausstattungserweiterungen des Bades verschlangen im Laufe der Jahre bis zu hunderttausenden von Mark. Trotz manchen Stirnrunzelns im Gemeinderat über die ständigen Betriebsdefizite kann es sich die Gemeinde nicht leisten, wie mancherorts schon geschehen, das Bad zu schließen.

    1938 hatten die drei oberen Klassen der Uettinger Volksschule, unterstützt von ihrem Lehrer Späth, "Bittbriefe" an den damaligen Bürgermeister Pabst geschrieben, ein Schwimmbad zu bauen.

    Sie hatten Erfolg. Gemeinde und Sportverein erstellten mit Hilfe des Arbeitseinsatzes von Männern des "Reichsarbeitsdienstes" eine einfache Badeanstalt, die als "Schwimm-, Luft- und Sonnenbad" eröffnet wurde.

    Eintritt 20 Pfennige

    Nur 10 240 Reichsmark hatte das Bad gekostet. Uettinger hatten kostenfreien Zutritt, auswärtige Badegäste mussten 20 Pfennige, für die Wochenkarte 80 Pfennige bezahlen. Dienstags durften nur weibliche Besucher "baden gehen".

    Während der Kriegs- und Nachkriegsjahre war das Bad geschlossen. 1947 wurde unter Regie des TSV der Badebetrieb wieder aufgenommen.

    Das Wasser, das vom Aalbach über mehrere Kiesfilter in das Schwimmbecken geleitet wurde, war zumeist "schön kalt". Es wurde während der Badesaison mehrmals abgelassen. Der Bademeister musste täglich Laub, Gras und sonstigen Schmutz "abfischen". Nach 1963 wurde die Wasserzuführung an das gemeindliche Leitungsnetz angeschlossen.

    1954/55 bekamen die Kinder ein Planschbecken. Die erste große Renovierung mit Einbau einer Umwälzanlage wurde 1971/72 vorgenommen. Eine noch größere Erneuerung mit Ausstattungsverbesserungen im Jahre 1981 kostete zirka 800 000 Mark. Dabei wurden großes Schwimmbecken und Planschbecken so hergerichtet, wie sie sich derzeit präsentieren.

    Neue Umkleidekabinen, Bademeisterraum, Verkaufskiosk und Toiletten wurden errichtet sowie die Umwälzanlage erneuert.

    Auf der großen, gepflegten Liegewiese mit Schatten spendenden Bäumen wurden in jüngster Zeit für Kinder ein zeltüberdachter Sandkasten erstellt und ein Klettergerüst aufgestellt.

    Chlor-Dosieranlage

    Am diesjährigen Saisonende erhält das Freibad mit einer Gesamtfläche von 12 000 Quadratmetern eine computergesteuerte Chlor-Dosieranlage, für die die Gemeinde etwa 45 000 Mark investieren muss.

    Als Bademeister fungierten seit 1947: Franz Reiter (bis 1953), Heinrich Müller (1954 bis 1961), Hildegard Sonnenberg (1962 bis 1970), Waltrud Müller (1971 bis 1985) und seit 1986 Dagmar Wander.

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