Im „Haus der Bürger“ in Duttenbrunn begrüßte Günter Krönert, der Vorsitzende des Vereins „Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg/B26n“, neben zahlreichen Mitgliedern auch die Bürgermeister von sechs Mitgliedsgemeinden zur Jahresversammlung.
Stichpunktartig berichtete er laut Pressemitteilung der BI über die Aktionen und Aktivitäten im vergangen Jahr. So hatte die BI mit Politikern in Bund und Land bei insgesamt zehn Terminen die massiven Schwachstellen der B26n diskutiert. Krönert berichtete auch von Bürgerversammlungen, in den denen vor allem der stellvertretende Vorsitzende Armin Beck das Projekt B26n, seine Auswirkungen auf die Region und die Position der BI vorgestellt hatte. Daneben berichtete er von zwei Terminen beim staatlichen Bauamt und mehreren Abstimmungen mit Bund Naturschutz.
Kassier Wolfgang Krönert führte unter anderem aus, dass der Verein sparsam wirtschaftete, um sich ein finanzielles Polster für Gerichtsverfahren oder Gegengutachten im bevorstehenden Planfeststellungsverfahren zum 1. Bauabschnitt zwischen der A7 und Müdesheim anzusparen. Nachdem die Kassenprüfer die einwandfreie Buchführung bestätigt hatten, sprach die Versammlung einstimmig die Entlastung aus.
Vor allem die Rede des seit vielen Jahren in der Bürgerinitiative aktiven Wolfgang Rupp prägte die Veranstaltung. Rupp nahm den kürzlich stattgefundenen Schlagabtausch in der örtlichen Presse mit dem Retzbacher Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffmann und dessen harsche Kritik an der Bürgerinitiative zum Anlass, die Planungen zur B26n kritisch zu hinterfragen. Er betonte, dass die offiziellen Stellen, im Gegensatz zu einigen B26n-Befürwortern, weiter am Durchbau der B26n von der A3 bis zur A7 festhalten. Er belegte dies mit einem Antwortschreiben des Bundesverkehrsministeriums und Äußerungen von Regierungspräsident Beinhofer zur Amtseinführung von Dr. Lehner, dem neuen Abteilungsleiter für Straßenbau beim staatlichen Bauamt Würzburg.
Dies sei durchaus Anlass, sich Sorgen zu machen - vor allem weil durch die einseitige Konzentration auf den Bau der B26n seit Jahren ein vernünftiges Verkehrskonzept für Main-Spessart blockiert wird. „Wir vermissen im Projekt B26n nach wie vor die Plausibilität, die es rechtfertigen könnte, Millionen von Steuergeldern auszugeben, Flächen zu versiegeln, emmissionsarme Landschaften zu zerstören, und in seiner Gesamtheit Bürgern und Kommunen mehr Probleme aufzuerlegen, als zu lösen.“ so Wolfgang Rupp.
Neben den unstrittig negativen Auswirkungen auf die Natur, würden durch den Bau der B26n viele Orte zusätzlich belastet. Wolfgang Rupp stellte deshalb klar: „Wir nehmen die Sorge der Bürger in den Gemeinden auf, in Zellingen und Thüngen, in Billingshausen, Karlstadt, Steinfeld, Steinbach und Rechtenbach, und die Liste ist noch länger. Teilweise leiden sie jetzt schon unter enormer Verkehrslast und noch mehr Verkehr ist für sie ein Alptraum. Ja, ich habe auch beispielhaft einen Ort im Werntal benannt, denn auch die angebliche Entlastung des Werntals durch eine B26n, letztes argumentatives Rückzuggebiet der Befürworter, ist mittlerweile entzaubert.“
Diese Argumente weiterhin in die Öffentlichkeit zu tragen, sei deshalb auch eine der Hauptaufgaben des Vorstands für das kommende Jahr, stellte Katharina Vautrin-Hofmann fest. Sie berichtete auch über den Stand der Planungen zum 1. Bauabschnitt um Arnstein bis Müdesheim, für den das Straßenbauamt das Planfeststellungsverfahren angekündigt hat.
„Natürlich werden wir die weiteren Planungsschritte beobachten und kritisch begleiten. Schon der 1. Bauabschnitt bis Müdesheim wird deutlich mehr Transitverkehr in unsere Region bringen. Schon deshalb muss unser Ziel sein, den Baubeginn zu verhindern“, betonte stellvertretender Vorsitzender Armin Beck in der Aussprache.
Schriftführer Reinhard Rauch wies auf die die Homepage des Vereins mit immer aktuellen Informationen hin: www.b26n.org