"Der Bauantrag ist unterschriftsreif", verriet Egon Kitz, Geschäftsführer der S&B Kreuzwertheim Immobilien und Bauherr des Projekts. Auf einem Grundstück mit rund 1000 Quadratmetern Fläche wird in direkter Nachbarschaft zum Rewe-Supermarkt an der Lengfurter Straße das neue Medi-Center entstehen, wie Kitz ausführte. Untergebracht sein wird dort zum einen auf einer Fläche von rund 270 Quadratmetern die Praxis am Kaffelstein (früher bekannt als Gemeinschaftspraxis Brunner/Wiedemann). Vervollständigt wird das Gesundheitszentrum durch Schaefer’s Apotheke, die auf einer Fläche von rund 320 Quadratmetern ihr Geschäft einrichten wird. Bereits Anfang Mai sollen die Bauarbeiten an dem rund zwei Millionen Euro teuren Neubau beginnen. Geplant worden ist dieser vom Wertheimer Architekturbüro Tröger. Fertiggestellt werden soll das Medi-Centers laut Egon Kitz bis Frühjahr 2021.
Wie wichtig das Gesundheitszentrum für die Gemeinde Kreuzwertheim ist, hob Bürgermeister Klaus Thoma hervor. "Die sehr schwierige Situation der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum hat auch Kreuzwertheim mit voller Wucht getroffen", so der Rathauschef. Dementsprechend bilde das Projekt Medi-Center einen sehr wichtigen Baustein zur medizinisch-pharmazeutischen Versorgung in der Gemeinde. "Der unternehmerische Mut zum Wohle der Patienten kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden", sagte Thoma anerkennend in Richtung der beiden Investoren Benjamin Schaefer und Stefan Brunner.
Strategisch günstiger Ort
Um langfristig eine tragfähige Strategie zur medizinischen Versorgung zu erarbeiten, setze sich die Kommune mit den Hausärzten und Apothekern in der "Taskforce Hausarzt" an einen Tisch, erläuterte das Stadtoberhaupt. Hier sei dann auch die Erkenntnis erwachsen, dass sowohl die Praxis am Kaffelstein als auch die Apotheke größere Räumlichkeiten benötigen würden. In der Folge sei die Idee entstanden, Arztpraxis und Apotheke an einem strategisch günstigen Standort mit modernen Räumen neu zu etablieren. Eine Standortanalyse habe ergeben, dass der beste Platz dafür im Bereich der Einkaufsmärkte liegen würde. "Durch die zentrale Lage in Kreuzwertheim an der Umgehungsstraße ist der neue Standort sowohl aus dem Altortbereich, den Neubaugebieten, aber auch aus den Ortteilen optimal erreichbar", so Thoma.
Mit Blick auf die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Projekt konstatierte der 54-Jährige, dass hierbei einige Hürden zu nehmen gewesen seien. Diese seien nicht unerheblich gewesen, was Thoma mit der exponierten Lage an der Staatsstraße und den zu beteiligenden Trägern öffentlicher Belange begründete. Nachdem der Stadtrat der für das Bauvorhaben notwendigen Änderung des Bebauungsplans zugestimmt hat, bleibt nun nur noch eine Formalie zu erledigen. Das Gremium muss Ende März noch den Satzungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplans beschließen. Hierbei werden die Anregungen aus der öffentlichen Beteiligung behandelt.