Mit einem Antrag kurz vor Beendigung der Haushaltsberatungen hat Stadtrat Wolfgang Remelka am Montag Bürgermeister Jürgen Lippert überrascht. Aus seiner Sicht wäre die Erarbeitung eines Konzepts zur Starkregenvorsorge "dringend erforderlich", sagte Remelka (BfB). Er hätte gern kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen erarbeitet, was Gemünden tun könne. Am besten mit einer Förderung und gegebenenfalls unter Einbeziehung von Landwirten und Siebenern. "Wenn so ein Ereignis eintritt, ist die Frage: Was hat die Stadt bis dahin getan", so der Stadtrat. Andererseits stelle sich die Frage, ob Gemünden nach der Erarbeitung zur Umsetzung der Punkte verpflichtet sei.

Lippert sagte, er hätte gern einen konkreten Antrag. "Weil wünschen können wir uns ja viel. Ich kann mir nichts aus den Fingern saugen." Es gebe durchaus Förderprogramme und auch Karten, wusste Lippert. Ob Gemünden in ein Förderprogramm komme, müsste geprüft werden. Auch er stellte sich die Frage, was aus einem solchen Konzept folge. Der Stadtrat müsste sich einig sein, ob Gemünden ein solches Konzept wolle, wenn die Stadt nur eine geringe Kostenbeteiligung hat, was er glaubt. Remelka konkretisierte seinen Antrag: Die Stadtverwaltung solle sich auf die Suche nach einer Fördermöglichkeit in Sachen Starkregenvorsorge machen.
Heilgenthal sieht für Gemünden keinen Bedarf für ein solches Konzept
Ferdinand Heilgenthal (SPD) meinte zum Antrag, dass der Stadtrat das schon bei der Katastrophe im Ahrtal diskutiert habe und übereingekommen sei, dass Gemünden ganz gut aufgestellt ist. Gemünden habe keine solche gefährdete Lage wie das Ahrtal. "Der Main lässt sich regulieren." Die Feldflur sei durchwachsen, wodurch es nicht so viel herunterschwemme. Für einen Antrag "ins Blaue hinein" fehle ihm die Grundlage.
"Wir planen jetzt was ins Blaue rein", meinte auch Robert Lampert (CSU). Bei einer reinen Suche nach einem Förderprogramm durch die Stadtverwaltung wäre er aber dabei. Es sei noch nicht von einem Haushaltsansatz die Rede gewesen, so Lippert.
Remelkas Antrag wurde mit 18 zu 3, gegen die Stimmen von Ferdinand Heilgenthal, Monika Poracky (SPD) und Hans-Joachim Schüßler (Öko-Kreis), angenommen.