Franken hat weltweit die höchste Brauereidichte. So finden sich auf der Karte 273 Brauereien, davon 158 in Oberfranken, 66 in Mittelfranken und 49 in Unterfranken. Im Landkreis Main-Spessart gibt es noch die Waldschloß-Brauerei Frammersbach, Lohrer Bier, die Bayer-Bräu Rothenfels, die Martinsbräu Georg Mayr Markheidenfeld, die Homburger Bräuscheuere, die Burgbrauerei Herzog von Franken Thüngen und die Arnsteiner Brauerei Max Bender.
Brauereisterben hält an
Das Wort „noch“ ist hier Absicht, denn das Brauereiensterben hält an. In den vergangenen 15 Jahren stellten mehr als 100 fränkische Brauereien den Betrieb ein, wie die drei Herausgeber der Bierlandkarte feststellen. Doch sie haben auch einen gegenläufigen Trend ausgemacht: Seit 1984 die Gasthausbrauerei „Altstadthof“ in Nürnberg öffnete, sind mehr als 20 dieser Gasthausbrauereien dazugekommen, in denen der Sudkessel in der Wirtsstube zu sehen ist. Zu diesen Neugründungen gehört in Main-Spessart auch die Homburger Bräuscheuere von Boris Dürr und die Hausbrauerei Höpfl in Waldzell.
Da nur gewerbliche Brauereien aufgenommen wurden, fehlen beispielsweise das Karlstadter Brauhaus im Wurzgrund oder besagte Hausbrauerei in Waldzell.
Seit vielen Jahren aktiv
Die drei Herausgeber der Landkarte sind bereits seit vier Jahren in ähnlicher Mission aktiv. 2006 gaben sie das erste Franken-Bier-Quartett heraus. In den beiden Folgejahren kamen ein zweites und ein drittes Quartett. Auf der Rückseite der Landkarte sind nun die in den Quartetten vertretenen Brauereien farblich hervorgehoben.
Neben Robert Pawelczak stammen auch die beiden anderen Herausgeber, Ursula Blenk-Dietrich (Krankenschwester) und Frank Wetzel (Soziologe), aus Bamberg. Sie haben die 273 fränkischen Brauereien allesamt persönlich besucht. Wer dem – zumindest in seiner Region – nacheifern will, findet für die Planung jeweils die Telefonnummern auf der Rückseite der Landkarte.
Bamberger Bierorden für das Trio
Für ihren Einsatz ums fränkische Bier hat das Trio heuer den Bamberger „Bierorden“ bekommen, der sonst Politikern oder Künstlern zugesprochen wird. Dabei störte offenbar auch nicht ihre provozierende Feststellung im Begleitwort zu der Landkarte, wo sie schreiben: „Der bewusste Verbraucher hat den Krug in der Hand, um das Brauereisterben der kleinen und mittelständischen Brauereien in Franken aufzuhalten und die Bierqualität in Franken zu würdigen. Er hat die Wahl zwischen hervorragender regionaler Qualität und den global vermarkteten, bierähnlichen Getränken.“
Erhältlich ist die Brauerei-Landkarte über Frank Wetzel, Tel. (09 51) 5 22 77 oder über die Homepage www.bierregion-franken.info.