„Schon bei den alten Griechen war der Vogel Phönix ein Symbol für ständige Erneuerung“, erzählte Landrat Eberhard Nuß und begrüßte mit diesem Mythos die 700 Schüler, die sich im Mainfranken Theater in Würzburg versammelt hatten. Sie waren der Einladung des Zweckverbands der Abfallwirtschaft gefolgt. Anlässlich des 50 000. Schülers, der ihr Müllheizkraftwerk besucht hat, ließ der Zweckverband den „Feuervogel“ mit der Musik von Igor Strawinski aufführen. Mit der Aktion sollte das Umweltbewusstsein bei Schülern gefördert werden.
Aus der Asche geboren
Wie in der griechischen Mythologie erhebt sich der Feuervogel aus der Asche und wird wiedergeboren. Damit symbolisiert das mystische Geschöpf die Wiederverwertung von Energie, erklärte Nuß und stellte den Zusammenhang zwischen dem Ballett und der Abfallwirtschaft dar, in deren Müllheizkraftwerk Abfälle wiederverwertet werden.
In dem berühmten Ballett von Strawinski opfert sich der Feuervogel für die Prinzessin Zarewna und die Kinder, die von dem Zauberer Katschei gefangen genommen wurden. Letztlich aber ringt der wiedergeborene Feuervogel den Zauberer nieder. Unterstützt wird er dabei von Iwan, einem Prinz, der den Feuervogel einst gejagt und anschließend befreit hatte.
Anna Vita, die Ballettdirektorin des Theaters, choreografierte den „Feuervogel“, bei dem Yoshimasa Samos die Titelpartie übernahm und Aleksey Zagorulko den Katschei tanzte.
Die Schüler zeigten sich begeistert und applaudierten am Schluss überschäumend. Lediglich die Figur des Katschei wurde mit Buh-Rufen bedacht, was Zagorulko lächelnd hinnahm. Unter den Schülern waren auch Jugendliche aus dem Kosovo. Im Rahmen eines Austauschprogrammes zwischen dem Loyola-Gymnasium in Prizren und dem Friedrich-List-Gymnasium in Gemünden hatten sie eine Woche in Deutschland verbracht.
Austausch mit dem Kosovo
„Zuvor waren Schüler aus Gemünden im Kosovo und haben dort eine Mülldeponie besichtigt“, berichtete der Lehrer Friedrich Moll, der mit seinem Kollegen Jürgen Endres das Austauschprojekt leitet. Dabei soll den Schülern aus beiden Ländern vermittelt werden, wie man umweltschonend mit Ressourcen umgeht.
„Im Kosovo gibt es große Probleme mit dem Müll“, hat Johannes Fecher aus der neunten Klasse des List-Gymnasiums erkannt, der im April in Prizren war. Er hält deswegen den Austausch für „eine gute Idee“.