Die Jahresplanung 2019, ein umfangreiches Programm mit vielfältigen Aktionen stand im Mittelpunkt der jüngsten Vorstandssitzung der Bürgerinitiative Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg (B26n). Wie die BI in einer Pressemitteilung informiert, sei unter anderem im Februar ein Termin im Straßenbauamt angesetzt. Thema: Planungsfortschritte und Verfahrensstand. „Solange kein Planfeststellungsbeschluss vorliegt, besteht kein Baurecht für diese Straße,- auch nicht für den ersten Abschnitt bis Karlstadt. Es ist immer noch alles offen“, sagt der Vorsitzende der Bürgerinitiative Günter Krönert klar.
Die BI werde „weiterhin das Gespräch mit Planern, Politikern und Betroffenen suchen. Wir werden die Planungen begleiten und die eklatanten Mängel des Projekts offen legen". Nach Ansicht der BI würde die B26n mit jedem realisierten Abschnitt mehr Menschen be- als entlasten. Krönert: "Nur ein Verzicht auf die B26n schafft Raum für gute Lösungen.“

Priorität hat für die BI in diesem Jahr die Arbeit an kurzfristigmachbaren Lösungen für die Entlastung stark befahrener Ortsdurchfahrten. Ein entsprechender Antrag an das Landratsamt, zu untersuchen, ob LKW-Nachtfahrtverbote, Tempolimits und Querungshilfen Entlastung für die Anwohner bringen könnten, sei aber abgelehnt worden. Die Bürgerinitiative plant, sich nun an die übergeordneten Behörden zu wenden. „Wenn diese Maßnahmen durchgeführt würden, bliebe der Transit- beziehungsweise Schwerlastverkehr auf den Autobahnen und die B26n würde überflüssig“, ist sich Krönert sicher.
„Wir wollen weiterhin das Gespräch mit den Kommunalpolitikern in der Region suchen“ verdeutlicht der Rohrbacher Reinhard Rauch, Schriftführer der B26n-Gegner. Deshalb werde man eine Veranstaltung zum Thema „Planfeststellung – Betroffenheit, Einwendungen, Klagen “, mit einem Fachanwalt für Verwaltungsrecht anbieten.
"Wir werden die Planungen begleiten und die eklatanten Mängel des Projekts offen legen."
BI-Vorsitzender Günter Krönert
Gespannt blickt die Bürgerinitiative nach Arnstein, wo in Kürze ein neuer Bürgermeister gewählt werden soll. Mit Kandidat Franz-Josef Sauer spreche erstmals ein wesentlicher Arnsteiner Kommunalpolitiker nicht mehr davon, dass die B 26n zur Lösung der Arnsteiner Verkehrsprobleme erforderlich ist, meint so der stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative Armin Beck. "Wenn Herr Sauer als Bürgermeister die Arnsteiner Verkehrsprobleme mit Arnsteiner Lösungen anpacken will, fällt ein weiteres Argument für die B26n weg." Beck möchte daher bald nach der Wahl einen zeitnahen Gesprächstermin mit dem neuen Arnsteiner Bürgermeister vereinbaren.
- Lesen Sie dazu Sauers Stellungnahme: Bin nicht gegen die B 26n
BN-Veranstaltung zur B26n in Lohr
Armin Beck wird auch Redner bei einer Veranstaltung des Bund Naturschutz am 25. Januar in Lohr sein. Hier plant die BN-Kreisgruppe Main-Spessart gemeinsam mit der Ortsgruppe Lohr eine Veranstaltung mit dem Thema „B26n“. BN-Landesvorsitzender Richard Mergner wird an diesem Abend über den Bundesverkehrswegeplan, alternative Verkehrsstrukturen und Flächenversiegelung sprechen.
Als weitere gemeinsame Aktion mit dem Bund-Naturschutz ist ein Termin bei dem Bayerischen Staatsminister für Bauen, Wohnen und Verkehr Hans Reichhardt vorgesehen. Aber auch in der Ortsgruppe der Bürgerinitiative in Steinfeld sind für 2019 Treffen und Aktionen geplant. Dort wurde Mitte 2018 die Planungen zur „MSP-Spange neu“ bekannt, die laut Straßenplanern nötig würde, wenn die B26n bis Karlstadt gebaut würde.
Sorgen in Steinfeld wegen Straßenbauplänen
„Klar ist, Steinfeld wäre von der B26n doppelt betroffen“ betont die in der Ortgruppe aktive Gemeinderätin Sonja Stahl. Sie sagt: „Zum einen würde der zum zweiten Bauabschnitt gehörende Zubringer von Duttenbrunn nach Lohr südlich nahe an Steinfeld und Hausen vorbeiführen. Und seit letztem Sommer droht uns nun auch noch zusätzliche die Verbindungsstraße Wiesenfeld – Lohr, die nötig würde, wenn die B26n bis Karlstadt gebaut würde. Der dadurch auftretende Mehrverkehr würde in Steinbach und Teilen Lohrs zum Verkehrsinfarkt führen.“
Ebenso hat sich die Ortsgruppe Karlstadt für 2019 einige Aktionen vorgenommen. Hier stehen vor allem Bürgerinformationen auf dem Plan. „Wichtig ist, dass die Karlstadter verstehen, dass die B26n, auch in der jetzt geplanten zweistreifigen Version, viel Verkehr nach Karlstadt und in viele Ortsteile bringen würde“, betont Katharina Vautrin-Hofmann, die in Karlstadt gegen die B26 aktiv ist klar.