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Gemünden: Bürgerinitiative: Region muss bei Thema B 26n zusammenstehen

Gemünden

Bürgerinitiative: Region muss bei Thema B 26n zusammenstehen

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    Irritiert zeigt sich der Vorstand der Bürgerinitiative „Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg (B26n)“ über den Vorwurf des CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Hofmann, Retzbach, Bürgerinitiative versuche „den Menschen Angst zu machen“.

    „Es schadet dem gemeinsamen Ziel, das Beste für Region zu erreichen, wenn der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete einer Bürgerinitiative mit 20 Mitgliedsgemeinden und fast 2500 Mitgliedern unseriöse Angstmache vorwirft“, so deren Vorsitzender Günter Krönert in einer Pressemitteilung der BI. Anstelle der Bürgerinitiative wahlweise Unredlichkeit, Unkenntnis oder Blockade vorzuwerfen, sollte er das direkte Gespräch bevorzugen, um eigene Informationsdefizite durch die Fachleute der Bürgerinitiative beseitigen zu können, so Krönert.

    Die Bürgerinitiative hatte bemängelt, dass Staatssekretär Bilger vom Bundesverkehrsministerium ) mitgeteilt hatte, dass durch die B 26n keine Probleme für das nachgeordnete Straßennetz entstehen. MdB Hoffmann stellte klar, dass Staatssekretär Bilger dies nur erklärt habe, da der Bund für den Bau von Ortsumfahrungen an Staats- und Kreisstraßen nicht zuständig ist.

    MdB Alexander Hoffmann übersehe bei seiner Darstellung, dass die gegenwärtige Planung der B26n gravierende Nachteile für den Landkreis Main-Spessart aufweist, die nur durch den Bund korrigiert werden können, so Reinhard Rauch, Mitglied im Vorstand der BI. Dies betreffe unter anderem die Änderung der Auffahrt Karlstadt-Ost, um eine starke Mehr-Belastung im Wohngebiet der Arnsteiner Straße in Karlstadt zu verhindern. Abgeordneter Hoffmann übersehe auch die Mehrbelastungen für Lohr, Partenstein, Frammersbach und die Lösung der Probleme in Rechtenbach und Laufach an der B26, die sich mit dem Bau der B26n verschärfen, und deren Lösung laut Rauch in die Verantwortung des Bundes fielen. Einer Entlastung im Werntal mit B26n von rund 200 Lkw pro Tag stünden hier Mehrbelastungen von rund 800 Lkw am Tag gegenüber. Rauch verweist auf Unterlagen vom Staatlichen Bauamt aus der Bürgerversammlung in Lohr am 27. Juni 2018).

    "Die Bürgerinitiative will niemanden Angst machen", so Rauch. Wenn jedoch ein Staatssekretär aus dem BMVI auf eine konkrete Anfrage mitteilt, es gäbe keine negative Auswirkungen, dann müsse dies in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Die gegenwärtige Planung der B26n berge gravierende Nachteile für die hier lebenden Menschen. 800 Lkw pro Tag mehr in Rechtenbach stellten für das Bundesverkehrsministerium möglicherweise kein Problem dar. "Vom Stimmkreisabgeordneten Hoffmann hätten wir uns zur Lösung solcher Schwachstellen Unterstützung anstelle verbaler Attacken gegen die BI gewünscht", so Rauch.

    Als höchst problematisch bezeichnet es Armin Beck, Sprecher der Bürgerinitiative aus Karlstadt, dass die Antwort des Staatssekretärs offenbar ohne Rücksprache mit MdB Hoffmann erfolgte. „Ich hätte schon erwartet, dass in einem CSU-geführten Ministerium bei einem umstrittenen Projekt wie der B 26n immer der lokale Abgeordnete, zumindest der eigenen Partei einbezogen wird“, erklärt Beck. Wie die Region mit den Problemen durch die Bundesplanung zurechtkomme, interessiere in Berlin offensichtlich niemand, folgert der Karlstadter Stadtrat. Beck an MdB Hoffmann „Ich fordere ihn eindringlich auf, in dieser kritischen Planungsphase die Interessen der Menschen in Main-Spessart zu vertreten.“

    Die Bürgerinitiative verweist weiterhin darauf, dass das Bundesverkehrsministerium an dem Weiterbau von Karlstadt zur A 3 bei Kist festhält. Viele Befürworter der B 26n würden dies anders darstellen. Eine solche Verbindung zwischen der A 7 und der A3 führt nach Meinung der Bürgerinitiative zu einem Verkehrsaufkommen, welches eine vierspurige Straße erfordert.

    Unzutreffend sei in dem Zusammenhang die Aussage von Hoffmann, eine zweispurige Bundesstraße könne nicht zu einer vierspurige Bundesstraße erweitert werden. Sicher könne wegen der geringeren Kurvenradien nicht ohne weiteres eine vierspurige Bundesstraße ohne Geschwindigkeitsbeschränkung, somit eine „Autobahn“, gebaut werden. Die geplante B 26n könne jedoch auf eine vierspurige Bundesstraße mit Geschwindigkeitsbeschränkung ausgebaut werden, so die Mitarbeiterin der Bürgerinitiative, Dipl.-Ing. (FH) Vautrin-Hofmann, in der Pressemitteilung.

    Beck wendet sich weiter gegen die Aussage von MdB Hoffmann die B 26n führe zu einer „besseren Erschließung der Region“. Die Region sei bereits durch die Nähe zur A 3 und A 7 sowie die B 26n und B 27n deutlich besser erschlossen als die meisten ländlichen Regionen in Deutschland und Bayern. Instandhaltung und punktuelle Verbesserung der bestehenden Straßen, wo erforderlich auch mit ortsnahen Umgehungen, wären wesentlich sinnvoller, als ein Neubau B26n, der zudem Unsummen beim Bau und beim Unterhalt kostet.

    Als unfair bezeichnet Vorsitzender Krönert den Vorwurf Hoffmanns, die Bürgerinitiative bleibe Vorschläge hinsichtlich der Entlastung des Werntal schuldig. Die Bürgerinitiative habe wiederholt gemeinsam mit den betroffenen Mitgliedsgemeinden den Ausbau der A 3 und A 7, sowie Nacht- und Durchfahrverbote für den überregionalen Schwerverkehr gefordert. Zudem fordere die BI ein Verkehrskonzept für den gesamten Landkreis Main-Spessart, nicht nur für Lohr. Die B26n verlagere nur die sodann verschärften Verkehrsprobleme von Arnstein und dem Werntal nach Karlstadt und Lohr sowie die Orte zwischen Karlstadt und der A3. „Es gibt keine gute Lösung mit der B26n“, schließt Krönert die Mitteilung der Bürgerinitiative.

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