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ESSELBACH: Bürgermeister Hofmann: Strafbefehl wegen Heizölaffäre?

ESSELBACH

Bürgermeister Hofmann: Strafbefehl wegen Heizölaffäre?

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    Muss mit Strafbefehl rechnen: Esselbachs Bürgermeister Klaus Hofmann.
    Muss mit Strafbefehl rechnen: Esselbachs Bürgermeister Klaus Hofmann. Foto: Foto: ANDREAS BRACHS

    Mit einem weiteren Strafbefehl, diesmal wegen der so genannten Heizölaffäre, muss Esselbachs Bürgermeister Klaus Hofmann in den nächsten Wochen rechnen. Beantragt hat ihn die Staatsanwaltschaft Würzburg beim Amtsgericht Gemünden. Sie wirft Hofmann Betrug und Untreue zum Schaden der Gemeinde Esselbach vor. Über die Höhe wurde nichts bekannt. Eine Entscheidung beim Gericht ist noch nicht gefallen. Deswegen und weil er erst durch den Anruf der Main-Post von der Situation erfuhr, gab Hofmann noch keine Erklärung ab.

    Wie berichtet, hat Hofmann Mitte des vergangenen Jahres rund 3000 Liter gemeindliches Heizöl in seinen Privattank füllen lassen, weil der Tank an der Mehrzweckhalle wegen des Turnhallenumbaus geleert werden musste. Die Tanks von Schule, Kindergarten und Feuerwehrhaus wurden aufgefüllt, konnten aber das gesamte Öl nicht fassen. Hofmann sah den eigenen Tank als die praktikabelste Lösung an. Allerdings informierte er keinen Gemeindevertreter.

    Die Rechnung der Reinigungsfirma für die Säuberung des Hallentanks in Höhe von rund 700 Euro gab er pflichtwidrig nicht an die Verwaltungsgemeinschaft (VG) weiter, sondern zahlte sie aus eigener Tasche und wollte sie nach eigenen Worten vom Ölpreis – rund 1700 Euro – abziehen. Hofmann hätte noch knapp 1000 Euro zahlen müssen. Die Rechnung über die rund 3000 Liter Heizöl stellte er sich später selbst aus, gab sie laut Rechnungsprüfungsausschuss aber ebenfalls nicht an die VG weiter, deren Vorsitzender Hofmann ebenfalls ist. Also existierte der Vorgang dort nicht und so konnte auch keine Mahnung an ihn gestellt werden. Die Rechnungsprüfung bemängelte fehlende Unterlagen über Tankleerung und -reinigung sowie über die Umfüllung in Hofmanns Tank. Die Bezahlung erfolgte erst auf Nachfrage des Rechnungsprüfungsausschusses. Für den verspäteten Zahlungseingang hat sich Hofmann entschuldigt und bereit erklärt, Verzugszinsen zu zahlen.

    Hofmann erklärte seinerzeit, er habe die Zahlung der Tankreinigungsrechnung, den Abzug von der Ölrechnung und die Zahlung der Differenz als einfachsten Weg betrachtet. Zunächst habe er abwarten wollen, wie viel Öl tatsächlich in seinen Keller gefüllt wurde, um genaue Zahlen zu besitzen. Die verspätete Heizöl-Zahlung habe daran gelegen, dass die Rechnung in einem falschen Ordner abgeheftet und vergessen worden sei.

    Bereits ein Jahr zuvor war Hofmann sowohl straf- als auch disziplinarrechtlich verurteilt worden. Er hatte die Einwohnerzahl der VG Marktheidenfeld nach oben manipulieren lassen, um in den Genuss eines höheren Rabatts für sein Auto zu kommen. Hofmann hat dieses Urteil angenommen und die Strafen von knapp 4000 Euro bezahlt. Auch hat er den Differenz-Rabattbetrag erstattet, sodass weder VG noch Gemeinde ein Schaden entstanden ist. Ob das Verwaltungsgericht auch diesmal einschreitet, macht es vom Ausgang des Strafverfahrens abhängig.

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