Nachdem es bei der Bürgerversammlung Ende April einige kritische Wortmeldungen zum geplanten Umbau der ehemaligen Raiffeisenbank zu einer Kindertagesstätte gab, war dies nochmal Thema am Ratstisch am Mittwochabend. Während Bürgermeister Michael Gram die kontroverse Bürgerversammlung im allgemeinen gar nicht so schlimm fand, war es für Sebastian Wolf durchaus schlimm: "Das war Stimmungsmache von einigen Besuchern. Ich hab da lang dran zu kauen gehabt".
Bemängelt wurde in der Bürgerversammlung einerseits der Standort des neuen Kindergartens. Andererseits ging es aber auch um Details wie die TÜV-Prüfung des Aufzuges oder den Ausbau eines Feldweges. "Das ist aber beides gar nicht relevant", so Gram.
Für Gram hat sich gezeigt, dass ein großes Informationsdefizit vorhanden sei und dieses möchte er mit einer separaten Bürgerversammlung zum Kindergartenbau beheben, bei der die Planung nochmal komplett vorgestellt wird. Aber auch die in der Bürgerversammlung aufgestellte Behauptung: "Auf der grünen Wiese zu bauen ist billiger", soll dort sachlich mit Fakten dargestellt werden.
"Diese Behauptung zu ignorieren, würde dazu führen, dass sie immer stehen bleibt und nicht förderlich für die Akzeptanz unseres geplanten Kindergartens wäre", so Gram.
Deshalb wird nun geprüft, ob ein Bau auf der grünen Wiese überhaupt möglich wäre. Überprüft werden soll der Platzbedarf, der Standort und die Kosten. Die jeweiligen Vor- und Nachteile sollen ermittelt und dargestellt werden.
"Das war Stimmungsmache von einigen Besuchern. Ich hab da lang dran zu kauen gehabt."
Sebastian Wolf, Gemeinderat
Die Ratsmitglieder fanden Grams Vorschlag gut. Sie finden weitere Informationen wichtig, aber eine von Sebastian Greß vorgeschlagene Bürgerbefragung zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll.
Auch Uwe Willbrandt findet den jetzt eingeschlagenen Weg gut, meinte aber auch: "Es hätte sich jeder in den Sitzungen und im Infoblatt schon die ganze Zeit informieren können".
Der Stadtrat stimmte einstimmig dafür, dass die in der Bürgerversammlung am 26. April vorgebrachten Argumente und Wünsche zum Umbau beziehungsweise Neubau des Kindergartens geprüft werden. Das Büro BMA soll zusammen mit dem Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Grundlagen zu Kosten und Machbarkeit für einen Neubau im Bereich der Sportanlage im Anschluss Herrnacker ermitteln und klären. Sobald die Daten vorliegen, wird es einen Termin für die Bürgerversammlung geben.
"Das ist ein Bau für die Zukunft und wir sollten uns diese Zeit nehmen", so Gram.