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HOMBURG: Charakterstudien am Cembalo

HOMBURG

Charakterstudien am Cembalo

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    Schlosskonzert in Homburg: Das Freiburger Trio „La Gamba“ (von links) Franca Polowski, Ricardo Magnus und Ekkehard Weber spielten die “Pieces de clavecin en concert“ von Jean-Philippe Rameau.
    Schlosskonzert in Homburg: Das Freiburger Trio „La Gamba“ (von links) Franca Polowski, Ricardo Magnus und Ekkehard Weber spielten die “Pieces de clavecin en concert“ von Jean-Philippe Rameau. Foto: Foto: Martin Harth

    Die fünf „Pieces de clavecin en concert“ sind ein kammermusikalisches Glanzstück im Werk des französischen Komponisten und Musiktheoretikers Jean-Philippe Rameau (1683- 1764). Das Freiburger Trio „La Gamba“ mit dem gebürtigen Argentinier Ricardo Magnus am Cembalo, Franca Polowski (Violine) und Ekkehard Weber (Viola Da Gamba) stellten die fünf Konzerte des Werks im Stucksaal des Homburger Gebsattel-Schlosses vor.

    Die Raffinesse der Werke liegt in einem Wandel der Rolle des Cembalos, dem sich Rameau dabei widmete. Diente das Tasteninstrument bis dahin lediglich als Begleitinstruments des Gesangs oder als Continuo-Begleitung in kammermusikalischen Besetzungen, etwa zur Violine oder Flöte, so vollzieht der Komponist nun den Wandel zum Soloinstrument.

    Ricardo Magnus machte dies mit virtuosem Vortrag deutlich. Gerade die schnellen Sätze zählen zu den wohl anpruchsvollsten Cembalo-Werken aus jener Zeit. Das dynamisch klingende Cembalo trat bisweilen in Dialog und Kontrast mit dem Violin-Vortrag von Franca Polowski. Häufig war die Violinstimme aber auch eher der sanft einfühlsamen Streicherbegleitung der Gambe von Ekkehard Weber zugeordnet und das Cembalo brillierte völlig solistisch.

    Die einzelnen Sätze der fünf Konzerte sind meist mit Namen historischer Persönlichkeiten benannt, Hausherr Michael Günther stellte die Zusammenhänge oft sogar im Bild kurz vor. Einer der illustren Namensgeber ist Jean-Joseph des Laborde, ein geadelter Kolonial- und Sklavenhändler, der 1794 seinen Kopf unter der Guillotine verlor. Viele Sätze sind nach Musikern der Zeit und Freunden Rameaus benannt, etwa nach der Cembalo-Virtuosin Ann-Jeanne Boucon, dem Förderer Alexandre-Jean-Joseph de Lapopliniere oder dem Geiger La Cupis.

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