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MARKTHEIDENFELD: Chefin Maria Martin: Die Frau mit dem Chefhocker

MARKTHEIDENFELD

Chefin Maria Martin: Die Frau mit dem Chefhocker

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    Engagiert, bodenständig und eine Frau, der Tradition und Wurzeln noch wichtig sind: Maria Martin, die Chefin der Marktheidenfelder Familienbrauerei hat in ihrem Büro Altbewährtes und Modernes auf ihre eigene Art miteinander kombiniert. Betritt man den Raum, dessen alter Parkettboden so schön knarrt, fällt sofort auf, dass hinter dem Schreibtisch der obligatorische Sessel fehlt. „Ich hab keinen Chefsessel, ich hab einen Chefhocker“, sagt die Brauereichefin. Dieser„Hocker“ passt sich jeder Bewegung an und sorgt für eine körpergerechte, gesunde Sitzhaltung. „Auf dem habe ich vor einigen Jahren mal Probe gesessen und ihn dann auch gar nicht mehr hergegeben“, verrät die 46-Jährige. Praktischer und platzsparender als ein Ball ist er in jedem Fall und schick und bequem obendrein.

    Schwarz und weiß sind die vorherrschenden Farben in Maria Martins Büro. Schwarz sind die Möbel und schneeweiß die Wände mit gradlinigen Stuckverzierungen an der Decke. „Warum schwarze Möbel?“ „Weil schwarz eine meiner Lieblingsfarben ist“, erklärt die Marktheidenfelderin schlicht. Links von ihrem Schreibtisch steht eine schwarze Schrankwand. „Die stand früher im Haus meiner Eltern und ist locker so alt wie ich“.

    „Ich habe ein Büro, in dem ich mich wohl fühle, aber private Zeit würde ich hier nicht verbringen wollen“

    Maria Martin Chefin der Martinsbräu Marktheidenfeld

    In den offenen Fächern aufgereiht stehen Gläser und Bierkrüge aus alter und neuer Zeit. Schon ihr Vater Walter hat diese gesammelt und Maria führt die Tradition fort. „Wenn wir neue Etiketten drucken lassen, behalte ich immer ein paar. Wenn meine Burschen wirklich mal in die Brauerei einsteigen, möchte ich, dass sie sehen, wie es früher war“, sagt sie. Ob ihre „Burschen“ – das heißt ihre drei Söhne – mal ins Familiengeschäft einsteigen, das weiß die Brauereichefin heute noch nicht. „Momentan streiten sie sich gerade mal wieder, wer Bierfahrer und wer für die Technik verantwortlich sein wird“, schmunzelt die Mutter.

    Maria Martin hat von ihrem Büro aus eine wunderschöne Aussicht auf die Martinswiese und den Main. „Wenn ich eine Pause brauche oder überlege, stelle ich mich ans Fenster und schau auf den Main. Nachmittags beobachte ich die Jogger und denk mir ,die haben's gut‘.“ Auf den Fensterbrettern stehen immergrüne Pflanzen, pflegeleichte Blumen, die Kummer gewöhnt sind, „weil ich sie oft ersäufe“, schüttelt Martin den Kopf. Der Madagaskar-Kaktus hält schon seit 1990 eisern durch, seit Maria Martin ihr Büro in der ehemaligen Braumeisterwohnung im ersten Stock des Brauereigebäudes bezogen hat. Ein großer Besprechungstisch steht rechts von ihrem Schreibtisch. „Da sitzen wir immer und reden uns die Köpfe heiß“, sagt sie.

    Auf ihrem Schreibtisch herrscht – wenn sie arbeitet – das Chaos. Aber, wenn sie abends ihr Büro verlässt, ist alles auf- und weggeräumt. Maria Martin erledigt ihre komplette Ablage selbst und alles, was am Abend noch nicht fertig ist, räumt sie in die Schublade, um es am nächsten Tag wieder parat zu haben.

    „Auf meinem Schreibtisch bleiben nur die wichtigen Sachen immer stehen“, sagt sie. Wichtig ist ihr ihre „Ecke“. Dort steht ein Gläschen mit Sand, Muscheln und Steinen aus Dänemark, ein Schälchen, das ihr Sohn Veit gebastelt hat und in dem sie ihre Büroklammern aufbewahrt.

    Eine kleine Eule steht da – „die ist noch von meinem Vater, mit der habe ich früher schon gespielt, wenn ich ihn im Büro besuchte“. Ernie aus der Sesamstraße – „den finde ich so lustig“ – lümmelt sich einträchtig neben einem Steinmännle und einem Pferd, das ihre Kinder gebastelt haben. Und die ihre vier Jungs hat Maria Martin im Blick als Foto auch immer am Schreibtisch stehen. Wenn sie zudem auf die Bürotür vor ihrem Schreibtisch schaut hängt dort eine Kinderzeichnung mit der Überschrift: „Veit, Jakob und Luis lieben Maria und Klaus“. „Ich habe ein Büro in dem ich mich wohl fühle, aber private Zeit würde ich hier nicht verbringen wollen“, sagt die Martinsbräu-Chefin.

    In ihrer alten Villa hat sie ein zweites Büro. Dort arbeitet sie oft noch abends an einem „alten Küchentisch aus dem Bräustüble“, wieder ein Relikt aus alter Zeit und ihren Papierkorb im Büro in der Martinsbräu hat schon Maria Martins Großtante, Kommerzienrätin Hedwig Mayer, benutzt.

    Online-Tipp

    Mehr Bilder aus dem Büro der Chefin unter: mainspessart.mainpost.de

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