Ein mit Benzin betriebenes Stromaggregat ist für den Tod der sechs Jugendlichen in Arnstein (Lkr. Main-Spessart) verantwortlich. Bereits am Dienstag hatten Staatsanwaltschaft und Polizei bekannt gegeben, dass die 18- und 19-Jährigen Opfer einer Kohlenmonoxidvergiftung wurden. Die Ursache für den Austritt des giftigen Gases war aber bis Donnerstagmorgen unklar.
Unterdessen rückt die Gefahr durch Kohlenmonoxid (CO) ins Bewusstsein der Bevölkerung. Experten raten vor allem zu vorbeugenden Maßnahmen: Eine Wartung von potenziellen Gefahrenquellen wie Thermen oder Heizungsanlagen minimiere das Risiko, sagt Christian Dinkel von der Kaminkehrerinnung Unterfranken. Florian Fastner, Sprecher der Würzburger Berufsfeuerwehr, warnt vor Leichtsinn: „Man sollte zum Beispiel nicht in geschlossenen Räumen mit Kohle grillen oder Kohle in Räumen abkühlen lassen.“
Keine Pflicht, CO-Melder zu installieren
Darüber hinaus empfehlen Experten CO-Melder. „Die Geräte messen den Kohlenmonoxidwert in Räumen und geben gegebenenfalls wie Rauchmelder ein akustisches und ein optisches Signal ab“, erklärt Dinkel. Doch während Wohnräume in Bayern bis Jahresende verpflichtend mit Rauchmeldern ausgestattet werden müssen, gibt es keine vergleichbare Vorschrift für CO-Melder. Wer ein solches Gerät installieren will, sollte laut Dinkel darauf achten, dass es nach der in Europa geltenden Norm (EN 50291) zertifiziert ist.
„Mehrere Einsätze im Jahr“
Dinkel warnt allerdings vor Panik: „Kohlenmonoxid entsteht nur, wenn mehrere ungünstige Faktoren zusammenkommen“, sagt er. Dennoch kommt es immer wieder zu CO-Vergiftungen. „Wir haben mehrmals im Jahr Einsätze wegen Kohlenmonoxid“, betont Feuerwehrmann Fastner.
Glück hatte etwa im März 2016 ein 14-Jähriger in Würzburg. Der Jugendliche fiel infolge einer Kohlenmonoxidvergiftung in Ohnmacht und wurde von seiner Schwester in der Badewanne liegend gefunden. Laut Polizei war das Badezimmer mit Gastherme erst einige Monate zuvor mit neuen Fenstern ausgestattet worden. Die Türluftgitter waren mit Bademänteln verhangen, sodass in Verbindung mit den dichten Fenstern der Luftaustausch blockiert wurde.
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