Ein festlich und farbenfroh geschmückter Saal des Bürgerzentrums wartete am Samstagabend auf die Freunde der Rienecker Fasenacht. In diesem wunderbaren Rahmen feierten die Mitglieder sowohl das 50-jährige Bestehen des Rienecker Fasenachts-Komitees (RFK) als auch das 40-jährige Bestehen der erfolgreichen Tanzgarde im RFK. Einen nostalgischen Blick auf unvergessliche Jahre seit der Gründung 1974 boten Schautafeln mit Bildern, glänzende Pokale und Orden und viele Utensilien von früheren Auftritten der Garden oder der Künstler in der Bütt. In kurzweiligen Rückblicken erinnerten außerdem Festredner an die närrischen Zeiten der vergangenen fünf Jahrzehnte.
Thomas Lind, seit 2008 RFK-Vorsitzender, begrüßte die Gäste und freute sich, an dem Abend auch eine große Anzahl von verdienten Mitgliedern ehren zu dürfen. Von seinem Stellvertreter Fabian Hörnis wurde das kurzweilige Programm erläutert und gemeinsam mit den Rienecker Musikanten unter Leitung von Susanne Nickel, die den Abend musikalisch gestalteten, auch eröffnet.
Als erster Höhepunkt präsentierte sich das neue Prinzenpaar den gespannten Gästen: Steffi und Steffen Geßner werden die Veranstaltungen in dieser Kampagne als Würdenträger begleiten, und mit lustigen Versen stellten sie sich und ihre närrischen Ziele und Gebote vor.
„Die Fasenacht ist ein Stück Lebensfreude in Rieneck, es geht einfach nur um Spaß.“
Rienecks Bürgermeister Wolfgang Küber
Bürgermeister Wolfgang Küber sang ein Loblied in Gedichtform auf die Fasenacht und das RFK als Förderer dieser Tradition. „Die Fasenacht ist ein Stück Lebensfreude in Rieneck, es geht einfach nur um Spaß“, betonte er und dankte allen, die mit viel Einsatz und Arbeit für diese Erfolge als Tanzgruppen oder in der Bütt seit 50 Jahren sorgten. Leider müsse man aber feststellen, dass der Nachwuchs besonders bei den Büttenrednern und Gruppen fehle, auch die Besucherzahlen stagnierten, und „der traditionelle Üwerzuuch“ fast schon ausgestorben sei. Es sei „Pflicht der Stadt, die Erhaltung der alten Traditionen zu fördern und zu unterstützen“. Deshalb ließ sich Küber nicht lumpen und dankte den Verantwortlichen mit einem Geldgeschenk und einem Glasgöikel mit Füllung.
Nach dem Anstich des speziell gebrauten Göikel-Bräus von Manuel Müller hielt Georg Knüttel eine Laudatio auf den Werdegang des nunmehr 50-jährigen Vereins: angefangen von den Gründungsvätern im Oberstübchen beim alten Gasthaus „Fingerhut“, von denen heute nur noch er selbst sowie Richard Nöll leben, über die Auftritte der erfolgreichen Tanzgarde bis zu den unvergesslichen Originalen in der Bütt oder auf der Bühne: „Alle waren beteiligt, dass dem RFK solch große Erfolge möglich waren“, so Georg Knüttel.
Auf die etwas launigere und humoristischere Art rief der fasenachts-erprobte Büttenredner Walter Konrad so manch alte Anekdote aus frühen Jahren wieder ins Gedächtnis: Als im Saal Walter das Lied „Gebt dem Fritsch die Geige nicht“ zum Ohrwurm wurde, oder „Herr Toni und Frau Klein“ ihre Tänzchen machten, der „Bildzeitungsschorsch“ die Geschehen in und um Rieneck glossierte und Charly von der Lerch nimmermüde auf den Tischen tanzte. Mit viel Beifall wurden beide Redner vom Publikum belohnt.
Einen würdigen Abschluss des offiziellen Teils des Kommersabends bildete die Ehrung einer Vielzahl verdienter RFK-Mitglieder. Der Vorsitzende Thomas Lind wies darauf hin, dass die letzten Ehrungen des Vereins schon ein paar Jahre her sind: 1997 sowie 2007 war dies zuletzt der Fall. Am Samstagabend standen nun 52 Auszeichnungen mit den Ehrenzeichen in Silber an: für 25-jährige und 10-jährige Mitgliedschaft sowie für besondere Verdienste.
Darüber hinaus nahm Lind weitere 15 Ehrungen mit dem Gold-Ehrenzeichen vor, ernannte neue Ehrenmitglieder und überreichte weitere 15 Dankesurkunden des Vereins für ganz besondere Verdienste um das RFK.
Die RFK-Geehrten
Die Ehrennadel in Silber erhielten: Tobias Beck, Stefan Bock, Christiane Brand, Elke Brand, Gerd Brand, Klaus Eirich, Anja Ernst, Hubert Grüning, Astrid Hach-Betz, Stefanie Hahne, Irene Halbleib, Matthias Heinz, Dagmar Hofmann, Gudrun Hofmann, Marco Hofmann, Ralf Hofmann, Traudel Horn, Andreas Kern, Helmut Knüttel, Gustav Konrad, Thomas Konrad, Marion Lengler, Andreas Lind, Rosa Marx, Gerda Müller, Thomas Müller, Maria Nickel, Volker Nickel, Edelgard Nöll, Caroline Ruppert, Jürgen Ruppert, Uwe Ruppert, Gertrud Schmitt, Nadja Schmitt, Ingolf Schröder, Jürgen Simon, Elke Spahn, Jürgen Theuerzeit, Helmar Trost, Winfried Uhl, Nicole Ullrich, Ulrich Väth, Conny Volpert, Armin Walter, Ralf Weis, Karin Weis, Erwin Welzenbach, Gertrud Wirth, Udo Wirthmann, Tanja Wright, Katrin Zügner, und Gottfried Zügner.
Zu neuen Ehrenmitgliedern wurden: Jutta Bäumener, Carmen Bock, Petra Czich, Marion Gessner, Hilde Hach, Georg Hofmann, Karl Hofmann, Reinhold Kern, Elsa Konrad, Wolfgang Kunz, Alois Nöll, Elisabeth Obert, Elmar Wiesenfelder, Hans Wirth und Stefan Wirth.
Für besondere Verdienste wurden ausgezeichnet:
Wiltrud Beiler, Klaus Beiler, Angelika Brand, Andreas Czerny, Gertrud Gleiß, Ingrid Hofmann, Ingrid Kern, Georg Knüttel, Walter Konrad, Marianne Krutsch, Robert Schwarz, Hanni Wellhöfer, Hermann Welzenbach, Karl-Heinz Wiesenfelder und Werner Zügner.