Das machte auch Georg Knüttel deutlich, der sich „sehr enttäuscht“ zeigte, dass „trotz vielfacher Einladungen und persönlicher Ansprachen wenige erschienen waren“. Zur Veranstaltung waren die Mädchen der Tanzgarde und knapp 30 Interessierte gekommen. Knüttel führte ihnen die Höhen und Tiefen vor, die der Verein in 45 Jahren durchlaufen hat, und ging auf die Krise ein, in der sich das RFK nach Rücktritt des Vorstands und mehrmaligen erfolglosen Versuchen, einen neues Präsidium zu finden, befindet.
Die aktuelle Lage
Über die aktuelle Situation berichtete Vorsitzender Thomas Lind. In der letzten Mitgliederversammlung war ein „Ruhejahr“ beschlossen worden, in dem sich das Führungsquartett mit Thomas Lind, Sven Nickel, Astrid Hach-Betz und Günther Weßner Gedanken über das weitere Vorgehen machen wollte. „Doch ein echtes Ruhejahr war das nicht: Viele Gespräche wurden geführt, Kontakte mit Vereinen und Personen gepflegt, Ziele und Lösungen diskutiert“, sagte der Vorsitzende. Er habe festgestellt, dass der Verein außerhalb Rienecks über ein positives Image verfüge. Dies solle zu einem erfolgreichen Neubeginn beitragen, auf den man sich jetzt konzentrieren müsse. Nicht zuletzt mit Hilfe der rund zehn befreundeten Vereine solle das Schiff RFK wieder auf Erfolgskurs gebracht werden.
Wie sich das Führungsduo dies vorstellt, erläuterte Sven Nickel. Das RFK soll ein neues Gesicht bekommen. Als nächste zu bewältigende Aufgaben zählte er die Mitgliederversammlung am Sonntag, 17. Mai, auf, die Lösung der Trainerinnenfrage der Tanzgarde – die zeichne sich wohl mit Katharina Kirchner aus Obersinn ab –, die Formierung von Teams aus dem Aktiven- und Passivenkreis, die Bildung eines Präsidiums bis zum Sommer dieses Jahres, und eine Aufräumaktion im vom RFK genutzten Dachgeschoss des Bürgerzentrums.
Er schuf den Begriff des „Rienecker Fasenachtsvierecks“. Dieses soll aus Fasenachtseröffnung am 11. November, den Prunksitzungen, Bällen und dem Fasenachtszug bestehen. So soll der Rathaussturm eine „hochwertige Veranstaltung“ mit Show und Spaß werden, ein richtiger „Event“ für ganz Rieneck.
Bei den Prunksitzungen sollen Qualität und Spaßfaktor gesteigert sowie das Programm gestrafft werden. Die Mitwirkenden sollen sich fortbilden können. Es gab den Vorschlag, das RFK solle selbst einen Ball, ähnlich dem der „Läwerweiber“, veranstalten, da dieser ein sehr positives Echo gefunden habe. Der Fasenachtszug solle mit neuen Ideen aufgewertet werden und besonders der Komiteewagen müsse eine neues Konzept erhalten, meinte Nickel.
Als langfristige Aufgaben zählte er besonders die grundlegende Überarbeitung und Aktualisierung der Satzung auf, den Ausbau des Sommerprogramms, die Intensivierung der Zusammenarbeit mit befreundeten Vereinen, die Förderung des Nachwuchses und die Möglichkeit der Aus- und Weiterbildung.
Diskussion über Denkanstöße
Die Referenten brachten viele neue Denkanstöße vor, von denen einige intensiv diskutiert wurden. Dabei kam immer wieder zum Ausdruck, es sei besonders wichtig, dass die gesamte Rienecker Bevölkerung wieder hinter dem RFK stehe.
„Darüber wird sicher noch ausgiebig beraten werden, dazu wäre aber erforderlich, dass sich die Mitglieder zu Wort melden, sich zeigen“, wünschten sich die Vorsitzenden. Sie seien über jede Anregung und Mitarbeit jedenfalls dankbar, und luden deshalb nochmals zur Mitgliederversammlung am 17. Mai ein. Ein passendes Schlusswort fand Georg Knüttel: „Verfolgt Eure Ziele, aber hört auch auf den Rat der Alten.“