(hn) In der Gemeinde Karsbach hat ein neues Daten-Zeitalter begonnen. Die ersten schnellen DSL-Verbindungen wurden am Wochenende und zum Beginn dieser Woche geschaltet. Als erster Kunde surfte Helmut Baumbach, in dessen Autohaus auch die Poststelle betrieben wird, mit 16 000 kbit/Sekunde auf der Datenautobahn.
„Das ist ein Riesenfortschritt für die Gemeinde“, freute sich Bürgermeister Martin Göbel. Karsbach, das den Anschluss über die Breitbandinitiative Bayern selbst in die Hand genommen hat, nimmt eine Vorreiterrolle im Landkreis ein. Privathaushalte, Freiberufler und vor allem die in der Gemeinde ansässigen Firmen können vom neuen Angebot profitieren – wie Baumbach: „Das sind völlig neue Dimensionen.“
Ähnlich erging es am Wochenende anderen Firmeninhabern, die die Stadtwerke Hammelburg innerhalb weniger Stunden angeschlossen hatte. „Da haben wir einen sehr guten Partner“, stellte Göbel die gute Zusammenarbeit zwischen dem Kommunalunternehmen der Nachbarstadt und der Gemeinde Karsbach heraus. Der Gemeinderat habe nicht lange gezögert, als es um die Zukunftsinvestition ging, die den Haushalt mit 200 000 Euro belastet.
Mit dem Engagement in Karsbach betraten auch die Stadtwerke Hammelburg Neuland. „Es ist das erste Mal, dass wir einen Kunden außerhalb des Stadtgebiets bedienen“, sagte Stephan Dausacker, der Technische Betriebsleiter der Stadtwerke. Diese expandieren mit dem neuen Produkt Breitbandversorgung stark in den Nachbarlandkreis Main-Spessart. Mit Aschfeld und Eußenheim stehen nämlich schon die nächsten MSP-Kunden bereit.
Mehr als 50 Anträge für einen Anschluss im Ortsnetz Karsbach sind bereits eingegangen und werden zügig angeschlossen. Täglich erreichen mehrere Anfragen zu einem DSL-Anschluss die Stadtwerke. „Bisher wurden unsere Erwartungen weit übertroffen“, erklärte Dausacker. Trotzdem sind nicht wenige Kunden noch unentschlossen, da sie von ihrem bisherigen Telefon- und Internetanbieter zum Teil widersprüchliche Auskünfte über das Angebot für einen schnellen Internetanschluss erhalten haben. „Bisher ist noch kein anderer Anbieter auf uns zugekommen und hat wegen der Durchleitung durch unser Netz angefragt“, sagte Dausacker. Die Betreuung der Kunden und Interessenten übernimmt Jürgen Weigand. Der neue Vertriebsleiter ist Ansprechpartner für Kunden und war zuvor bei der Telekom. Beauftragter für die Hardware ist Helmut Tönnies (Karlstadt). Für ihn ist die jetzige Geschwindigkeit von 16 000 kbit/Sekunde in Karsbach nur eine Zwischenstation. Die eingebaute Technik ist jetzt schon VDSL tauglich und erlaubt sogar 50 000 kbit/Sekunde.