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Dem alten Neubrunn entgegen

Marktheidenfeld

Dem alten Neubrunn entgegen

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    Die Umgebung rund um Südturm (im Bild) und Schloss wirkt, als wäre die
Zeit stehen geblieben.
    Die Umgebung rund um Südturm (im Bild) und Schloss wirkt, als wäre die Zeit stehen geblieben. Foto: FOTO KERSTIN VOLKMER

    Wenn das alte Neubrunn in ein paar Jahren zu neuem Leben ersteht, könnte man sich einen freien Tag so vertreiben: Im Torhaus im Gemeindearchiv schmökern, an der historischen Stadtmauer spazieren gehen und im Schlossgarten vielleicht eine Theateraufführung sehen.

    "Das ist kein Traum", sagt Peter Lage. Der Vorsitzende des Vereins für Kultur und Heimatpflege sieht die Wiedererweckung der historischen Marktgemeinde als konkretes Zukunftsvorhaben, das der Verein bis zur 1200-Jahr-Feier im Jahr 2015 Stück für Stück und Stein für Stein angehen will.

    Die ersten Steine werden sich im Torhaus bewegen. Der vermutlich in der Mitte des 15. Jahrhunderts als Teil der Wehranlage errichtete Turm soll der Öffentlichkeit zugänglich werden und ein Gemeindearchiv und ein Vereinszimmer beherbergen (wir berichteten).

    Die frühere Umgestaltung des Wehrturms zu einem "Wohnhaus" brachte viele Umbauarbeiten mit sich, die sich zum Beispiel in der jetzigen Raumaufteilung widerspiegeln. Nachdem ein Lastwagen in der Durchfahrt steckengeblieben und das Mauerwerk aufgerissen hatte, wurde das Gebäude 1994 instandgesetzt.

    In ihrem aktuellen Gutachten zum baulichen Zustand der Neubrunner Wehranlagen weisen die Ingenieure vom Büro Adelmann-Landgraf-Schäfer in Würzburg darauf hin, dass die Decke über dem dritten Obergeschoss überlastet ist. Als notwendig sehen sie den Einbau eines zusätzlichen Tragwerks in Form eines Sprengwerks im Dachraum sowie die Verstärkung eines Deckenbalkens. Wie es im Gutachten heißt, kann die Decke dadurch angehoben und rückverformt werden, so dass die Verbindungen mit den äußeren Mauerlatten wieder mehr Halt bekommen.

    Danach würden allerdings die durch die Decke belasteten Innenwände im dritten Obergeschoss ihren Halt verlieren. Eine Sicherung wäre aufwendig. Da es sich um keine Bauteile mit wesentlicher Bedeutung für das Torhaus handelt, empfehlen die Ingenieure, die Wände auf dieser Ebene vollständig zu entfernen.

    Über Verstärkungen der Decken über dem ersten und zweiten Obergeschoss wollen die Fachleute erst nach Umbaubeginn entscheiden, wenn Schäden genau feststehen, wie dem Gutachten weiter zu entnehmen ist. Außenwände, Fassaden und Dach sollen bleiben, wie sie sind.

    Für die Baumaßnahmen will der Verein für Kultur und Heimatpflege weitestgehend auf die handwerklichen Fertigkeiten versierter Mitglieder zurückgreifen. Das nötige Geld soll aus Zuschüssen und Vereinsmitteln fließen.

    Ein schlüssiges Brandschutzkonzept hat den Mitgliedern lange Kopfzerbrechen bereitet. Mit dem jetzt vorliegenden Papier hofft der Vorsitzende Lage, eine Haupthürde auf dem Weg zum öffentlich genutzten Torhaus genommen zu haben. Demnach soll der Treppenraum brandschutztechnisch abgegrenzt werden von den dahinter liegenden Räumen. Neben dem Treppenhaus soll es einen zweiten Feuerfluchtweg geben: eine per Leiter erreichbare Luke zwischen den Stockwerken.

    In einem Gespräch vor Ort hätten die Ansprechpartner im Landesamt für Denkmalpflege und im Landratsamt schon wohlwollend auf die Pläne reagiert, berichtet Lage. Wenn die offizielle Genehmigung vorliegt, soll - möglichst noch heuer - der Startschuss für den Umbau erfolgen. "Ich bin total begeistert", strahlt der Vereinsvorsitzende.

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    Und das ist erst der Anfang: Denn als sanierungswürdig haben die Behördenvertreter neben dem Torhaus auch die historische Stadtmauer anerkannt.

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