Neue Wege beschreitet die Sozialstation Uettingen/Remlingen/Billingshausen. Vor kurzem hat sich ein Diakonieverein gegründet, der die bisher schon erfolgreiche Arbeit in einen organisatorisch vollkommeneren Rahmen stellen will. Zum Vorsitzenden wurden Pfarrer i. R. Klaus-Dieter Eichner aus Uettingen gewählt.
Alle Mitglieder des Vorstandes leisten ihre Arbeit ehrenamtlich. Gesucht werden noch Mitglieder, die sich als Förderer oder auch aktiv in die Arbeit einbringen möchten. Der Jahresbeitrag wurde in der Gründungsversammlung auf 20 Euro festgelegt. Anwesend waren knapp 40 Männer und Frauen, darunter auch Landrat Eberhard Nuss als relativ „neuer“ Uettinger sowie die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden.
„Gemeinsam können wir unseren kranken und alten Gemeindemitgliedern helfen, die Arbeit unserer Diakonieschwestern unterstützen und dem Vorbild Jesu gerecht werden“, umreißt Eichner die Arbeit des Diakonievereins. Aufnahmeformulare gibt es in den Pfarrämtern, den Rathäusern oder bei den Vorstandsmitgliedern.
Eichner will zusammen mit dem Vorstand prüfen, in welcher Form man von der bisherigen ambulanten Pflege „in irgendeiner Weise in Richtung Altenwohnheim gehen kann und welche Zwischenlösungen sich anbieten könnten.“
Der Ruhestandsgeistliche kann sich auch vorstellen, dass ein zentral gelegenes Alten- oder Pflegeheim auch andere Ortschaften als die drei genannten versorgt. Ermöglicht werden solle auch eine Tagespflege, die Bedürftige betreut, wenn die Kinder beispielsweise tagsüber wegen beruflicher Verpflichtungen oder aus anderen Gründen nicht anwesend sein können.
„Diese Tagespflege ist eine Art Traum für mich. Man könnte vielen Menschen dadurch das Leben erleichtern“, sinniert Eichner. Als einen gewissen Grundstock hat er aus dem bisherigen Wirken der Diakoniestation einen Betrag von rund 75 000 Euro zurücklegen können.
Die Diakoniestation Uettingen/Remlingen/Billingshausen arbeitet unter dem Dach des Diakonischen Werks Würzburg. Jüngst wurden zwei Schwestern für langjährige Mitarbeit geehrt: Heidi Stumm und Beate Küfner.
„Wir haben stets des Menschen im Blick“, erklärte dabei Hendrik Lütke vom Diakonischen Werk. „Bei uns wird der pflegebedürftige Mensch gewaschen und nicht nur abgestaubt.“
Die Sozialstation bietet aber nicht nur direkte körperliche Pflegeleistungen. Alle 14 Tage gibt es auch „Den besonderen Nachmittag“. Dabei werden von Heidi Stumm und Ehrenamtlichen pflegebedürftige Senioren und Seniorinnen betreut. Beim Kaffeetrinken wird geplaudert und gelacht; längst vergangene Ereignisse werden in die Erinnerung gerufen. Singen, Spazierengehen oder Gedächtnistraining schulen geistige und körperliche Ressourcen.
Auch bietet man umfangreiche Schulungen für Angehörige und andere Personen für die häusliche Pflege an. Dies geschieht in aller Regel zu Hause, wo die Hilfe benötigt wird. Dabei wird man auch aufgeklärt über den Umgang mit den Kranken- beziehungsweise Pflegekassen.
Daten & Fakten
Im Jahr 2007 hat die Sozialstation 5400 Arbeitsstunden geleistet. Es kamen gegenüber dem Vorjahr 18 Pflegefälle neu dazu, 15 Pflegedienste konnten beendet werden, 74 Personen wurden insgesamt betreut. Bei insgesamt 12 371 Hausbesuchen wurden 4294 Spritzen verabreicht. An 6960 Stunden wurden hauswirtschaftliche Hilfen geleistet. Die Sozialstation ist erreichbar unter Tel. (0 93 69) 85 48.