(jk) Erstmalig stand für 21 Teilnehmer beim Sprechfunklehrgang des Kreisfeuerwehrverbandes Main-Spessart das Thema Digitalfunk ausführlicher auf dem Lehrplan. Alle Teilnehmer meisterten nach dem dreitägigen Lehrgang die Prüfungsaufgaben mit Bravour.
Immer mehr werden sich Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste in den nächsten Jahren mit der künftigen digitalen Technik befassen müssen. Wenn es nach politischen Vertretungen auf Land- und Bundesebene geht, werden alle Funkgeräte bei den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben in den nächsten sechs bis zehn Jahren gegen den neuen Digitalfunk ausgetauscht werden.
Im Sommer wurde mit dem Netzaufbau in und um München begonnen. Nach Start des Probebetriebs im Herbst werden für alle Regierungsbezirke die Planungsunterlagen abgerufen, ausgewählte Standorte qualifiziert und die entsprechende Funkinfrastruktur aufgebaut. Ab 2011 soll das Netz bayernweit zur Verfügung stehen. In den folgenden Jahren könnte dann der Umstieg von der mittlerweile über 30 Jahre alten Analogtechnik zum Digitalfunk erfolgen.
Knackpunkt werde dabei die Finanzierung sein. Nachdem Bund und Land das Netz komplett finanzieren, sollen im Gegensatz zu anderen Bundesländern die Kommunen in Bayern an den Betriebskosten beteiligt werden, teilt der Kreisfeuerwehrverband mit. Hier würden gewaltige Kosten auf die Nutzer zukommen. Bislang offen ist, wie die künftige Alarmierung aussehen wird, denn die in Bayern favorisierte Variante wird nur noch von einem anderen Bundesland verfolgt. Hier sind die Befürchtungen der Feuerwehren, dass hohe Entwicklungskosten auf geringe Stückzahlen von Meldeempfängern umgelegt werden. Es werde in den nächsten Monaten spannend werden, wie das Land eine Grundsatzfrage nach der Bezuschussung der Endgeräte und der Betreiberkosten regeln will und wie angekündigte Funktionsmuster von Pager für die Alarmierung der Einsatzkräfte funktionieren werden, so der Kreisfeuerwehrverband in seiner Mitteilung.
Ausbildungsleiter Jochen Kümmel und dessen Stellvertreter Kreisbrandmeister Rüdiger Amthor (Stetten) bedankten sich bei den Ausbildern Kurt Amthor (Karlstadt), Bernd Brönner (Lohr) und Sven Scheuring (Frammersbach) für die Mitgestaltung der Unterrichtsthemen. Bei der Zeugnisübergabe dankte Kreisbrandmeister Jochen Kümmel den Teilnehmern für die tatkräftige Mitarbeit und bat, das Erlernte nicht für sich zu behalten, sondern am Standort weiterzugeben.
Den Lehrgang beendeten erfolgreich: Manuel Goldschmitt, Markus Herrmann, Volker Leimeister, Lukas Schwab (alle Feuerwehr Bischbrunn), Stefan Liebler, Sebastian Väthröder, Michael Ziegler, Daniel Ziegler (alle Erlenbach), Susanne Schart (Esselbach), Jens Dornbusch (Homburg), Tobias Fischer, Peter Oetzel, Benedict Rottmann, Tobias Danowski (alle Marktheidenfeld), Patrick Kress, Sebastian Schwab, Michael Väth, Christian Väth (alle Oberndorf), Alexander Herbert (Rettersheim), Jochen Eyrich und Johannes Pfenning (beide Schollbrunn).