Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Gemünden
Icon Pfeil nach unten

GEMÜNDEN: Der ESV Bavaria Gemünden wird heuer 125 Jahre alt

GEMÜNDEN

Der ESV Bavaria Gemünden wird heuer 125 Jahre alt

    • |
    • |
    Das Logo des ESV Gemünden, der heuer 125 Jahre alt wird, am Sportheim.
    Das Logo des ESV Gemünden, der heuer 125 Jahre alt wird, am Sportheim. Foto: Foto: Michael Mahr

    Die Bezeichnung Einheitssportverein verrät es schon – der ESV Bavaria Gemünden ist ein Verein, der mehrere Wurzeln hat, in dem mehrere früher selbstständige Vereine aufgegangen sind. Der älteste unter ihnen ist der im Jahr 1893 gegründete Turnverein, berichtet Vorsitzende Uschi Hartmann. Daher kann der ESV heuer sein 125-jähriges Bestehen feiern.

    Gefeiert wird das Jubiläum mit vielen Sportveranstaltungen und einem Kommersabend am Freitag, 9. März, dem ein Gedenk- und Dankgottesdienst in der Kirche St. Peter und Paul vorausgeht. Bei diesem werden Sportler des Vereins aktiv sein, erläutert Uschi Hartmann. Die Fußballer stellen die Ministranten, die Triathlonjugend übernimmt die Fürbitten.

    Auf mündliche Überlieferungen angewiesen

    Der Turnverein wurde 1893 im Hotel „Deutscher Kaiser“ in der Bahnhofsstraße, im zweiten Weltkrieg zerstört, ins Leben gerufen. Bei der Rekonstruktion der Anfänge des Vereins sei man oft auf mündliche Überlieferungen angewiesen, erläutert Uschi Hartmann. Viele Unterlagen seien im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.

    Anlässlich des Jubiläums haben Hartmann und ihre Mitstreiter im Verein dennoch viele alte Bilder zusammengetragen, aus denen eine neue Chronik zusammengestellt wurde. Sie soll spätestens zum Kommersabend gedruckt sein.

    Bekannt ist, dass etwa zur gleichen Zeit wie der Turnverein in Gemünden noch zwei weitere Vereine entstanden waren, die sich dem Turnen widmeten, die Turngemeinde und die Turngesellschaft. Drei Vereine für den selben Sport, in einer kleinen Stadt mit damals nur rund 2500 Einwohnern, waren wohl zuviel der Konkurrenz.

    Zusammenschlüsse 1933 und 1938

    Nur der Turnverein überlebte und blieb bis 1937 selbstständig. Nachdem sich schon 1933 der Fußballclub FC Bavaria 1913 mit dem Wassersportverein (aus dem der KSC hervorging) und dem Verein Sandbank zur Sportvereinigung Bavaria zusammengetan hatten, kamen 1938 auch die Turner dazu. Als Namen für den Verein wurde „Turn- und Sportverein 1893 Gemünden“ gewählt.

    Nach der Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg kam es 1950 zur Wiedergründung des Turnvereins. Später schloss man sich wegen des Mangels an jüngeren Mitarbeitern wieder mit anderen Sportvereinen Gemündens zusammen – nun unter dem Namen ESV Bavaria Gemünden.

    Ausgegangen war die Anregung zur Fusion vom 1. FC Bavaria. Monatelang wurden Versammlungen und über die Fusion diskutiert. Nur der KSC blieb selbstständig. Neben dem Fußballclub und dem Turnverein schloss sich aber auch der Schachklub dem neuen ESV an.

    Acht verschiedene Abteilungen

    So kommt es, dass der am Jahresanfang 708 Mitglieder zählende Verein noch heute über eine Schachabteilung verfügt. Der ESV bietet Fußball, Tischtennis und Volleyball an. Es gibt eine Abteilung für Triathlon und Ausdauersport sowie eine für Gymnastik und Faustball.

    Die jüngste Abteilung ist die der Ringer. Sie entstand aufgrund des Zuzugs von Aussiedler, bei denen dieser Sport populär ist. Noch heute bemüht sich der ESV deswegen um Integration, etwa von Flüchtlingen. Auch im Jubiläumsjahr ist deswegen im April ein Integrationstag geplant, der Kinder an Sportangebote des Vereins heranführen soll.

    Andere Abteilungen dagegen schliefen im Lauf der Jahrzehnte ein, etwa die früher sehr aktiven Fechter. Auch Leichtathletik und Skisport werden beim ESV Bavaria Gemünden derzeit nicht mehr angeboten, obwohl der Verein mit der Gemündener Hütte am Kreuzberg nach wie vor über ein Quartier in einem Skigebiet verfügt.

    Gemündener Hütte langfristig verpachtet

    Die Hütte, in der jedes Jahr mindestens einmal der Vorstand des ESV tagt, hat der Verein langfristig verpachtet. An Immobilien muss der Verein deswegen nur das Sportheim unterhalten, das auf 800 Quadratmeter eigenem Grund steht. Dort wird gerade eine neue Küche eingebaut.

    Schon der Sportplatz ist nur im Erbbaurecht von der Stadt gepachtet. Und für die von den Abteilungen genutzten Sporthallen muss der Verein im Jahr rund 6000 Euro Miete an die Stadt zahlen. Auch frühere genutzte Sportstätten waren immer im Besitz der Stadt, so Uschi Hartmann, weshalb der Verein im Lauf seiner 125-jährigen Geschichte öfter gezwungen war, das Domizil zu wechseln.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden