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TRIEFENSTEIN: Der Fünf-Kirchen-Blick auf der Höhe

TRIEFENSTEIN

Der Fünf-Kirchen-Blick auf der Höhe

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    Blick vom Homburger Kallmuth auf Lengfurt: Gertrud Nöth und Burkart Kuhn (rechts) erklären bei der Wanderung immer wieder kurzweilig Fragen zur lokalen Geschichte Triefensteins.
    Blick vom Homburger Kallmuth auf Lengfurt: Gertrud Nöth und Burkart Kuhn (rechts) erklären bei der Wanderung immer wieder kurzweilig Fragen zur lokalen Geschichte Triefensteins. Foto: Foto: Raymond Roth

    Der Kulturwanderweg für Triefenstein, der im Jahr 2012 angelegt wird, ist in zwei großen Schleifen zu begehen. Nach der Ersterkundung des rechtsmainischen Weges vor drei Wochen (wir berichteten) erfolgte nun die Erkundung des linksmainischen Weges von Lengfurt nach Homburg.

    Knapp 30 Personen folgten der Einladung zu dieser Begehung. Spessart-Bund-Vorsitzender Gerrit Himmelsbach, der bei der Planung und Vorbereitung der Einrichtung dieses Kulturwanderweges federführend ist, fehlte wegen Erkrankung. Gertrud Nöth, die aus Rettersheim stammt und dem Arbeitskreis „Kulturwanderweg“ vorsteht, übernahm diesmal alleine die Leitung der Begehung, die am Main-Parkplatz unterhalb des ehemaligen Gasthauses „Linde“ in Lengfurt startete.

    Ihr assistierte Burkard Kuhn (Trennfeld), der an den Chroniken der vier Triefensteiner Gemeindeteile mitgearbeitet hat. Er und Hermann Bader aus Lengfurt, der besonders zum Thema „Lengfurt und die Via Publica“ forscht, wussten an vielen Stellen von ihren Erlebnissen und Untersuchungen zu berichten.

    Der Weg führte vorbei am ältesten Haus Lengfurts in der unteren Schifferstraße zur Pfarrkirche St. Jakobus d. Ältere mit ihrer besonderen Geschichte hin zum Marktplatz mit der Dreifaltigkeitssäule. Dort soll die erste Informationstafel aufgestellt werden. Bürgermeister Norbert Endres informierte über die geplante Renovierung der Säule.

    Nebel lichtet sich

    Rechts vorbei am Friedhof führte die Route in weitem Bogen, vorbei am Immenhof von Imkermeister Heiser, den alten Fußweg nach Erlenbach entlang. Dieser wird auf halber Höhe verlassen; man folgt einem Höhenweg mit ausgezeichnetem Blick über Lengfurt. Burkard Kuhn schwärmte: „Es gibt alleine über Lengfurt so viel; hier könnte man eine Stunde lang stehen und beschreiben.“ Nach eineinhalb Stunden Weges kehrte man am Weinhäusle im Oberrot ein, wo Winzer Karl-Heinz Frank spontan einen guten Lengfurter Oberrot Silvaner kredenzte, just als die Nebel sich lichteten und den „Fünf-Kirchen-Blick“ offenbarte auf die Gotteshäuser von Lengfurt, Kloster Triefenstein, Rettersheim und Trennfeld.

    Der Kulturwanderweg führt von dort in einem weiten Bogen um den gesamten Steinbruch herum. Auf der Höhe der alten Straße Lengfurt/Würzburg wird wohl eine Tafel aufgestellt, die Bezug auf die Geologie an dieser Lengfurter Nahtstelle von Buntsandstein und Muschelkalk nimmt. Über die „großen“ Informationstafeln hinaus, die mit einer Summe von 20 000 Euro gefördert werden, werden auch kleineren Info-Tafeln an verschiedenen Zwischenstationen notwendig. Unterstützung und Förderung bis zum Sponsoring oder Schild-Patenschaften könnten möglich sein.

    Verkehrswege im Blickpunkt

    Der Kulturwanderweg führt weiter zum Kallmuth, von wo aus man einen einmaligen Blick über Triefenstein und Umgebung hat; dort ist die zweite große Tafel geplant. Über deren Gestaltung machte man sich vor Ort schon Gedanken: Alte Ansichten, frühere Gemälde und Zeichnungen könnten eingearbeitet werden. Eine Fülle verschiedener historischer und aktueller Verkehrswege sind einzuarbeiten: Die Via Publica, der Main, die alte Bahntrasse und die Autobahn Richtung Frankfurt.

    Klaus-Dieter Geis aus Homburg wusste viel über den Teil des Kulturwanderweges, der durch Homburg führt, zu erzählen. Die dritte große Tafel des linksmainischen Weges wird am Julius-Echter-Platz stehen mit Hinweisen auf die Burkardusgrotte. Nach einer Rast im Innenhof des Weinguts Alfred Blank wanderte die Gruppe am Main entlang nach Lengfurt zurück, nicht ohne die Geschichte des Zementwerks anzusprechen.

    Die linksmainische Route von gut dreieinhalb Stunden Fußmarsch wird mit Zwischenhalten an den Info-Tafeln und einer einzuplanenden Mittagsrast auf gut fünf Stunden anzusetzen sein. Sie bündelt auf spannende Weise viel spürbare Geschichte Triefensteins.

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