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Gemünden: Der Kampf gegen das giftige Wasserkreuzkraut

Gemünden

Der Kampf gegen das giftige Wasserkreuzkraut

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    Erschwert wurden den Schülerinnen und Schülern der FOS-BOS Aschaffenburg ihre ehrenamtliche Arbeit durch das hohe Gras. 
    Erschwert wurden den Schülerinnen und Schülern der FOS-BOS Aschaffenburg ihre ehrenamtliche Arbeit durch das hohe Gras.  Foto: Andreas Reble

    Im Sinngrund hat der Verein "Naturpark Spessart" die jährlichen Maßnahmen gegen das giftige Wasserkreuzkraut (WKK) eingeleitet. Abermals erhielt er tatkräftige Unterstützung von Freiwilligen. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Naturparks hervor. Dem Schreiben sind auch die folgenden Inhalte entnommen. 

    Das WKK breitet sich seit Jahren im Sinngrund aus. Es ist gefährlich für Weidetiere - besonders im Heu, wo sie es nicht von ungiftigem Futter unterscheiden können. Dass sich die Pflanze immer weiter ausgebreitet, haben die Naturpark-Mitarbeitenden 2020 festgestellt. „Es dürfte am Klimawandel liegen, aber genau wissen wir es nicht“, so Torsten Ruf. Der Gebietsbetreuer für Grünland organisiert die Maßnahmen mit seiner Kollegin Sabrina Jochum.

    Schülerinnen und Schüler aus Aschaffenburg packen mit an

    Hilfe kam unter anderem erneut vom Verein "Bergwaldprojekt". Das Team reiste aus verschiedenen Teilen Deutschlands an, um eine Woche lang bei der Aktion mitzuwirken. Dabei waren sowohl alte Hasen als auch Neulinge: Katharina Kaiser ist erstes Mal dabei. „Für mich genau das richtige Einsteigerprojekt und ein toller Ausgleich zur Arbeit“, sagt die Atmosphärenforscherin, die sonst viel Zeit im Labor verbringt. Ute Nowack (76) hält sich mit Arbeit an der frischen Luft jung; über 50 Projekte hat sie in acht Jahren beim Bergwaldprojekt begleitet. Neulich habe sie im Harz gearbeitet. „Im Harz haben wir mit Totholz gekämpft. Die Auswirkungen des Klimawandels sind dort sehr präsent.“ Hingegen sei der Spessart beeindruckend schön mit seinen noch intakten Waldflächen, so die Hamburgerin.

    Ehrenamtliche vom Bergwaldprojekt beim Ausstechen des für Weidetiere giftigen Wasserkreuzkrautes im Sinngrund. Die Pflanzen wurden in Kunststoffsäcken gesammelt und entsorgt.
    Ehrenamtliche vom Bergwaldprojekt beim Ausstechen des für Weidetiere giftigen Wasserkreuzkrautes im Sinngrund. Die Pflanzen wurden in Kunststoffsäcken gesammelt und entsorgt. Foto: Oliver Kaiser

    Zusätzlich unterstützten Schülerinnen und Schüler die Aktion für einen Tag. Die 15 Personen gehen zur FOS-BOS, der gemischten beruflichen Ober-, staatlichen Fachober- und Berufsoberschule in Aschaffenburg. Den Tag pädagogisch vorbereitet hatte Lehrer Andreas Reble: Die Problematik des Wasserkreuzkrauts wurde im Unterricht behandelt, ebenso wie der Spessart als wichtiger Lebensraum der seltenen Wiesenknopfameisenbläulinge und der Schachblume. Aber es ging an dem Tag auch um die Freude am gemeinsamen Arbeiten in der Natur. 

    Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf fast 150.000 Euro

    Oliver Kaiser, Geschäftsführer des Naturparkvereins, dankte allen Anwesenden. Man mache seit Jahren positive Erfahrungen mit Ehrenamtlichen aus allen Teilen Deutschlands und aus aller Welt. Denn auch geflüchtete Menschen unterstützen den hiesigen Naturschutz, wie neulich bei einer Aktion in Kreuzwertheim. Am 20. Juli ist ein weiterer Einsatz im Sinngrund mit der Hilfe von Geflüchteten geplant.

    Durch die Bekämpfung des Wasserkreuzkrauts wird die hier heimische und in Deutschland seltene Schachblume geschützt. Zur Blütezeit reisen Menschen aus ganz Deutschland an, um ihre Schönheit zu bewundern. Die Maßnahme zur Eindämmung der giftigen Pflanze im Sinngrund wird in diesem Jahr gemäß Kaiser auf 148.000 Euro beziffert; 90 Prozent davon werden vom Freistaat Bayern gefördert.

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