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OBERNDORF (RET): Der Schmied und seine Kopfhaut

OBERNDORF (RET)

Der Schmied und seine Kopfhaut

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    Der „Schmied von Bischbrunn“ (Thomas Väth)  nimmt kein Blatt vor den Mund.
    Der „Schmied von Bischbrunn“ (Thomas Väth) nimmt kein Blatt vor den Mund. Foto: Andreas Köster

    Es war wie in jedem Jahr: Als Höhepunkt der abendfüllenden Sitzung erwies sich der „Schmied von Bischbrunn“, Thomas Väth. Wie bereits im vergangenen Jahr angekündigt, kam er diesmal mit kurzen Haaren auf die Bühne – seine lange Mähne fiel der Schere zum Opfer: „Schließlich wird der Schmied ja älter und muss sich ein, dem Alter angemessenes Äußeres zulegen.“ Zudem sei die kurze Frisur eine Antwort auf die oft gestellte Frage: „Schmied, du hast so schöne Haare, warum lässt du denn die Kopfhaut drüber wachsen?“

    Der Schmied berichtete in seiner ruhigen Art von seinem vergangenen Besuch in einer Diskothek. Dort traf er eine einsame junge Frau, zwei Meter groß und drei Zentner schwer, die er spontan fragte, ob sie sein Glas während der nächsten Runde halten würde. Diesem gewichtigen Mädchen widmete der Schmied auch ein Lied zu der Melodie von „Ein Bett im Kornfeld“, allerdings mit dem Refrain „Wenn sie nach vorn fällt, dann ist alles vorbei“. Aber auch das alltägliche Leben interessierte den Schmied. So erinnerte er sich in einem Lied an einen Samstagmorgen, als er sich versehentlich ausschloss und „nackert vor der Wohnungstür“ stand. Mit dem Lied über seine Zeit als Fahrschüler bei Bürgermeister Klaus Hofmann entlockte der ungekrönte König der Oberndorfer Fastnacht dem Publikum rauschenden Applaus und die einzigen Zugabeforderungen des Abends, denen er gerne nachkam.

    Auch die Elferratsgarde erntete den lautstarken Beifall des Publikums für ihren Gardetanz und den Schautanz „Ritter aus Leidenschaft“. Die Mädchen zeigten ausgefeilte Choreografie und musikalisches Gespür. Dass sie für diese Aufführungen lange und erfolgreich geprobt hatten, war für jeden Gast deutlich zu sehen.

    Der „gesundheitsbewusste Jungsenior“ Helmut Hofmann, der ansonsten an diesem Abend als schwungvoller Sitzungspräsident fungierte, klagte in einer musikalischen Büttenrede über die Tücken des 50. Lebensjahres: Breitschultrig werde er um die Hüften und der Waschbeckenbauch werde bei ihm auch immer ausgeprägter. Sein Aussehen sei ihm eigentlich egal, schließlich haben nur die anderen Schmerzen, wenn sie ihn anschauen müssen. Sein Lied „In einer kleinen Konditorei saßen wir beide und fraßen für drei“, entlockte nicht nur dem anwesenden Pfarrer samt Diakon und Bürgermeister Richard Krebs herzhaftes Lachen.

    Die Prinzengarde begeisterte den Saal mit einem ausgefeilten schmissigen Gardetanz und dem Schautanz „Stop the fire“. Für die ausgefallenen Tanzschritte und hübschen Kostüme ergatterten die Mädchen jede Menge Beifall.

    Der „ewig Gestrige“ Hugo Wamser kam als Halbinvalider mit seinem Gehwagen auf die Bühne und in die Bütt. Mit einem herrlichen Einblick in sein Privatleben zeigte er so manche Probleme in Bischbrunn auf. Zum Beispiel habe er kürzlich seinen Wohnsitz nach Marktheidenfeld verlegen müssen, da in Bischbrunn wegen der vielen Baustellen ein Fortbewegen mit dem Rollwagen unmöglich sei.

    Neben dem gut einstudierten Gardetanz der Nachwuchsgarde zeigte das Tanzmariechen Alexandra König sein Talent. Die beiden „echte Öberdörfer Madli“ Natascha Weidner und Corinna Hommer gingen als „Line und Bine“ in die Bütt und lieferten Einblicke in das Leben zweier alter Damen, die sich eigentlich nicht leiden können, aber dennoch die besten Freundinnen sind.

    Faschingsprinz Dominik Bauer und Elferrat Matthias Naun verließen für ihren humorvollen Einblick in die Arbeit des Elferrats die prunkvolle Bühne und warfen frisch gestanztes Konfetti um sich. „Bei uns in Oberndorf gibt es kein Gammelkonfetti aus dem Supermarkt“, war der Wahlspruch der beiden.

    Auch das Männerballet zeigte meisterliche Leistungen. In einem akrobatisch-künstlerischen Tanz zeigten die Mannen das Leben von „Popeye und seinen Freunden“.

    Faschingsberichte aus ganz Unterfranken unter www.mainpost.de/fasching

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