Der Bericht ist offenbar auch bei der Deutschen Telekom gelesen worden, denn sie sorgte für Abhilfe. Zweimal, so hat Manke beobachtet, waren zwischenzeitlich Monteure der Telekom an dem Basistelefon in der Gössenheimer Hauptstraße am Werkeln. Sie fanden den Fehler aber nicht. So rückte vorige Woche eine Baufirma an, und es entstand eine Baustelle. Vom Telefon bis zur Straße gruben die Arbeiter den Gehsteig auf. Offenbar lag ein Kabelfehler vor. Womöglich war das Basistelefon nie angeschlossen gewesen.
Am Montagmittag räumte die Baufirma die Baustelle ab und asphaltierte den Gehsteig wieder zu; die Feinschicht fehlt noch. Kaum waren die Arbeiter weg, probierte Roland Manke das Basistelefon aus. Mit Erfolg. Dem Feuerwehrmann geht es in erster Linie um den kostenlosen Notruf, der am Basistelefon abgesetzt werden kann. Immerhin führt die Bundesstraße 27 durchs Dorf, und bei einem Notfall ist keine Alarmierungsmöglichkeit zu viel.
Dass der Telefondefekt erst nach Monaten auffiel, lässt darauf schließen, dass die allgemeine Kritik an den Basistelefonen in Deutschland berechtigt ist: Sie sind benutzerunfreundlich. Bis 2005 sollen nach Auskunft der Telekom 15 000 unrentable herkömmliche Telefonzellen durch die Einfachsäulen ersetzt werden.
Sinnvoll ist die SOS-Taste, die kostenfrei eine Verbindung zur Polizeidirektion in Würzburg herstellt. Das normale Telefonieren aber ist umständlich bis unmöglich. Dazu ist eine so genannte T-Card oder eine Kreditkarte vonnöten, in jedem Fall aber müssen lange Nummernfolgen eingetippt werden. Entgegen unseres Berichts vom 16. Januar gibt es die T-Card nicht nur in Telekom-Läden, sondern auch in bestimmten Einzelhandelsgeschäften. Darauf machte uns Tabakwaren-Neubauer in Karlstadt aufmerksam.
Demnach gibt es außer der T-Card noch Calling-Cards der Telekom und anderer Anbieter, mit denen von normalen Telefonen im In- und Ausland aus Gespräche auf eigene Rechnung geführt werden können. Am Basistelefon funktionieren allerdings nur T-Card sowie MasterCard und Visa-Card.