Noch in diesem Jahr möchte DHL im Gewerbegebiet Retzbach mit dem Bau eines Verbund-Zustellstützpunkts für Briefe und Pakete beginnen. Der künftige Bauplatz liegt im Gewerbegebiet II und ist noch nicht vermessen und abgemarkt, derzeit werden im Rahmen der Erschließung Leitungen verlegt. Dennoch wurde der Bauantrag schon im Zellinger Bauausschuss behandelt.
Das geplante Gebäude ist rund 70 Meter breit, 17 Meter tief und bis zu 7,5 Meter hoch. Geplant sind zudem eine eigene Zufahrt für Lastzüge und zahlreiche Stellplätze für die Auslieferungsfahrzeuge. Diskussionen zum Bauvorhaben gab es nicht, der Bauherr stimmte sich in Vorfeld mit der Verwaltung ab und hält den Bebauungsplan vollständig ein. Deshalb konnte der Bauausschuss die Errichtung des Zustellstützpunktes im Genehmigungsfreistellungsverfahren nur (ohne Abstimmung) zur Kenntnis nehmen.
Der Baubeginn ist für August oder September geplant
Wie Pressesprecher Alexander Böhm von der DHL-Pressestelle Franfurt auf Nachfrage erklärte, werden im neuen Verbund-Zustellstützpunkt die derzeit in Karlstadt und Zellingen betriebenen Stützpunkte zusammen gelegt. Dabei handle es sich um 28 Zustellbezirke, der neue Stützpunkt sei aber auf bis zu 37 Bezirke ausgelegt, weil man mit einer Steigerung gerade im Paketbereich rechne. Diese Größenordnung gelte bei DHL als mittlerer Stützpunkt.

Der Baubeginn auf dem rund 6260 Quadratmeter großen Grundstück sei im August oder September geplant. Das Gebäude solle möglichst eine Fassade im bekannten Gelb erhalten. Mit der Eröffnung, die im Jahr 2023 erfolgen soll, würden dort rund 40 Mitarbeiter in einer Fünf-Tages-Woche tätig. Für die Kunden bleibe es natürlich bei der bekannten Zustellung an sechs Wochentagen.
Im Vergleich zu den derzeitigen Gebäuden werde der neue Standort deutlich moderner sein. Das fange bei einer Halle ohne störende Stützsäulen an und gehe über die Gebäudetechnik mit einer Fußbodenheizung per Wärmepumpe bis zu den Fahrzeugen. Für die Auslieferung setzt DHL auf die speziellen Lieferfahrzeuge E-Scooter, hier wird für jedes ein Stellplatz mit eigener Ladesäule gebaut. Der Strom dafür und für den Betrieb des Zentrums wird zumindest teilweise über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt.
Änderungen im Bebauungsplan "Dürre Wiese Neubrunn"
Neben dem Zustellstützpunkt ging es im Bauausschuss auch um private Bauanträge, denen die Räte zustimmten oder sie zur Kenntnis nahmen. So wurde der Bauantrag für ein Einfamilienhaus mit Garage in der Siedlungsstraße 17 in Duttenbrunn zurückgestellt, weil das Grundstück derzeit noch als Spielplatzfläche ausgewiesen ist. Die Änderungen des Bebauungsplanes "Dürre Wiese Neubrunn", mit der Baurecht für das Grundstück geschaffen werden soll, läuft noch.