"So viele Besucher", freute sich Pfarrer Michael Nachtrab, "das könnten wir doch eigentlich als Standard für jeden Sonntag einführen. Es liegt nur an Euch!" Das kleine Fest zum 30. Geburtstag des Diakonievereins zwischen der evangelischen Kirche und dem Rathaus war am Sonntag in Partenstein gut besucht. Trotz der schlechten Wetterprognosen blieb es trocken.
Vor 30 Jahren wurde der Diakonieverein Partenstein gegründet, er baute auf einer Schwesternstation auf. Mittlerweile sind 20 Mitarbeiterinnen in Pflege und hauswirtschaftlicher Betreuung in dem vom Verein getragenen ambulanten Pflegedienst tätig, der im südlichen Dekanatsgebiet in und um Partenstein und Lohr bis nach Hessen im Einsatz ist.
Gottesdienst mit Posaunenchor
Neben dem Zweiten Bürgermeister Günter Amend konnte Pfarrer Nachtrab drei Mitglieder des Gemeinderates, den katholische Pastoralreferenten Johannes Reuter sowie Schwestern der Diakoniestation begrüßen. Bewegend und mitreißend zugleich wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor unter Leitung von Adolf Amend musikalisch ausgestaltet.
Pfarrer Nachtrab betonte in seiner Predigt, wie segensreich professionell geführte Pflegeheime seien, aber "dahoam sei eben dahoam". Für ältere Menschen sei es ein großes Stück Lebensqualität und Lebensfreude, in den vertrauten vier Wänden bleiben zu können. Und genau an diesem Punkt setze die Arbeit der Diakoniestation ein. "Ihr seid Kinder des Lichts. Lebt als Kinder des Lichtes." Dieses Wort des Apostels Paulus hatte Pfarrer Nachtrab für seine Predigt ausgewählt. Die Mitarbeiterinnen hätten keinen Job übernommen, sondern lebten tagtäglich eine Berufung: für Menschen da zu sein, die Hilfe und Zuwendung brauchten. Sie setzten ihre Gaben dazu ein, um zu helfen, um Leben auch in Alter und Krankheit etwas leichter und erträglicher zu machen. Und sie seien dabei für Menschen da, die nicht nur gewaschen und medizinisch versorgt werden wollen. "Da geht es auch darum, zuzuhören oder auch einmal gemeinsam zu schweigen, zu beten, zu lachen, zu weinen. Und gerade so kommt Licht und Wärme in das Leben dieser Menschen hinein."
Abschied nach über neun Jahren
Anschließend verabschiedete Pfarrer Nachtrab Daniela Wagler-Kalinke, die über neun Jahre hinweg den Pflegedienst in der Diakoniestation geleitet hatte und nun in eine Pflegeeinrichtung nach Thüringen wechselt. Zugleich begrüßte Nachtrab ihre Nachfolgerin Laura Weider, die die Pflegedienstleitung zum 1. Oktober dieses Jahres übernehmen wird.
Nach dem Festgottesdienst konnten die Gottesdienstbesucher auf dem Platz zwischen Kirche und Rathaus neben der Christuskirche essen und trinken und miteinander ins Gespräch kommen. Die Partensteiner Musikanten unter Leitung von Marc Steigerwald sorgten dabei für musikalische Unterhaltung.