Am 14. September soll es in der Kelterei Aßmann in Eußenheim losgehen. „Zehn Tage eher als normal“, sagt Karl Aßmann. Er führt dies auf die frühere Blüte im sommerlich warmen April zurück. Er warnt aber: Die Leute sollten kein Obst von den Bäumen schütteln. Unreife Äpfel bringen keinen guten Saft. Er schätzt, dass momentan gerade 45 Öchsle erreicht werden. Gegen Ende der Saison werden wohl 60 Öchsle erreicht. Diese Prognose traut er sich nach 50 Jahren Kelterei zu.
Dass er mit seinen Schätzungen gut liegt, beweisen die ersten Messungen in Zellingen. Dort wurden genau 46 Öchsle erreicht. Bei 45 liegt die Grenze laut Apfelsaftverordnung. Damit am Ende kein saurer Saft herauskommt, wird in dem Großbetrieb gemischt. Der frühe Saft wird mit dem späten oder dem vom Vorjahr verschnitten.
Dennoch schließt sich Josef Bauermees den warnenden Worten Aßmanns an: Bitte nicht schütteln. Die Leute würden das machen, um nicht noch ein zweites Mal auf ihre Apfelwiese fahren zu müssen. Im Moment gibt es acht Euro für 100 Kilo angelieferte Äpfel. Erfahrungsgemäß steigt dieser Preis im Lauf der Saison, wobei sich Bauermees mit einer Prognose zurückhält.
Der Ertrag ist heuer unterdurchschnittlich. „50 Prozent im Durchschnitt“, schätzt der Experte. Grund sei das überaus ertragreiche Jahr 2006. Erfahrungsgemäß ruhen sich die Bäume im Folgejahr etwas aus.
Biobauer Helmut Rüth, der in Sachserhof eine mobile Saftanlage betreibt, berichtet von höchst unterschiedlichem Behang. „Manche Bäume tragen gar nicht, andere hängen voll.“
Bauermees erzählt, dass es heuer Probleme mit Sonnenbrand gibt. Das äußert sich Flecken, oft so groß wie ein Zwei-Euro-Stück. Vor allem auf der Südwestseite der Bäume und im Außenbereich der Krone treten die Brandflecken auf, berichtet Kreis-Gartenbaufachberater Klaus Lummel.
So hat Bauermees von dem Leinacher Obstbauern Haas eine Lieferung Tafeläpfel zum Versaften bekommen, die sich wegen der Sonnenbrand-Flecken nicht verkaufen lassen.
Peter Stenger vom gleichnamigen Obsthof in Halsbach schätzt, dass etwa fünf Prozent der Äpfel davon betroffen sind. Dies sei aber kein ernsthaftes Problem. Er führt dies auf zwei Julitage mit besonders intensiver UV-Strahlung zurück, nachdem es vorher trüb war. Da sei das Obst sozusagen noch nicht abgehärtet gewesen.
Ein Teil der Äpfel beginnt an den Sonnenbrandstellen zu faulen. Etliche wurden daher abgebrochen und auf den Boden geworfen. Wo die Brandflecken nur verkorken, ist der Schaden eigentlich nur optisch, doch sind solche Äpfel nicht mehr als Tafelobst zu verkaufen. Sie wandern in die Brennerei oder werden zu Saft gemacht. Somit ist der Sonnenbrand für Stenger kein ernsthaftes Problem.