Die Hotelschiffe der neueren Generation stellen Karlstadt vor eine neue Herausforderung: Die Anlegestelle ist nicht mehr ausreichend. Waren die Schiffe anfangs nur 70 Meter lang, so erreichen die größten jetzt mit 135 Metern fast die doppelte Länge. Die Anlegestelle muss umgebaut werden. Dafür soll die Stadtverwaltung jetzt die Vorplanung aufnehmen.
Es ist 20 Jahre her: 1994 errichtete die Stadt Karlstadt unterhalb des roten Turms beziehungsweise der „Entenbucht“ eine Anlegestelle mit Pollern, Treppenzugängen und einem schwimmenden Anlegesteiger. Diese ist für 110 Meter lange Schiffe auch noch ausreichend. 135 lange „Kähne“ aber ragen mit dem Bug bis vor die „Entenbucht“, die künftig als Einsatzrampe für das Feuerwehrboot ausgebaut werden soll. Die Leinen der Kreuzfahrtschiffe überspannen dabei die ausfahrt der Bucht und riegeln diese sozusagen ab.
Nun soll folgendermaßen vorgegangen werden: Der Anlegesteiger soll so umgebaut werden, dass er sich statisch auch für die großen Schiffe eignet. Die Poller, die momentan nur für einen Zug von einer Tonne ausgelegt sind, sollen gegen neue mit zwei Tonnen ausgetauscht werden. Die Anlegemöglichkeit soll so konstruiert sein, dass das Feuerwehrboot eingesetzt werden kann. Der Stromanschluss soll auf 400 Volt und 400 Ampere aufgerüstet werden. Damit sol verhindert werden, dass die Schiffe ständig ihren Motor laufen lassen, um über ein Aggregat selbst Strom z erzeugen. Mit einem Peilschiff soll festgestellt werden, ob der Main am Ufer auch flussabwärts tief genug ist für die 135-Meter-Schiffe.
In der Sitzung des Wirtschafts- und Tourismusausschusses wurde auch über die Bushaltemöglichkeit diskutiert. Bis zu drei Busse kommen, um die Passagiere abzuholen. Diese besuchen oft die Aschfelder Kirchenburg oder die Würzburger Residenz. Man hofft, dass die Passagiere verstärkt auch Karlstadt erkunden.
Die Kosten für den Umbau sind bisher nicht ermittelt. In der Sitzung berichtete die Tourismusreferentin Kornelia Winkler, dass die derzeit rund 100 Schiffe pro Anlegevorgang rund 100 Euro zahlen, macht 10 000 Euro Gebühren im Jahr.
Wie Herbert Werthmann aus der Bauabteilung berichtete, lässt Viking gerade 20 neue Schiffe bauen. Asiaten seien potenzielle Kunden. Man hofft, für die Schiffsgäste künftig auch in Karlstadt etwas bieten zu können.