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Die drei Kaffeeschenken

Marktheidenfeld

Die drei Kaffeeschenken

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    Die drei Kaffeeschenken
    Die drei Kaffeeschenken Foto: FOTO SAMMLUNG HEINZ ESCHENBACHER

    Für 1891 ist eine "Kaffeeschenke" von Barbara Behringer am Marktplatz nachgewiesen. Einer anderen Quelle zu Folge soll der Ur-Ur-Großvater von Michael Behringer, der heute Inhaber des Cafés ist, um 1850 nach Marktheidenfeld zugezogen sein und eine Konditorei eröffnet haben. Selbiger Ahnherr hatte auch für seinen ältesten Sohn in der Mitteltorstraße ein Anwesen erworben, um dort eine Gaststätte zu betreiben. Ein Anwesen mit interessanter Vergangenheit: Von 1818 bis 1831 nämlich war dort das Landgericht Homburg untergebracht.

    1806 hatte der Landrichter Grandauer mehr oder weniger eigenmächtig den Amtssitz von Homburg nach Marktheidenfeld verlegt. Hier quartierte sich die Vorgängerbehörde des heutigen Amtsgerichts und des heutigen Landratsamtes zunächst bis 1818 im Rathaus ein, anschließend im fraglichen Haus in der Mitteltorstraße.

    1831 bezog der Weinhändler Franz Caspar Stöber wieder sein altes Haus. Im ehemaligen Café Behringer in der Mitteltorstraße befindet sich heute eine Parfümerie, auf dem Gelände der früheren Gartenwirtschaft ein Drogeriemarkt.

    Die Aufstellung der Marktheidenfelder Schank- und Speisewirtschaften aus dem Jahr 1899 nennt Peter Hauck als Inhaber einer "Weinwirtschaft und Kaffeeschenke mit Ausschank von Branntwein und Likör" in der Obertorstraße. Aus dieser "Weinwirtschaft und Kaffeeschenke" hat sich das heutige Café Nägler entwickelt. Bis 1934 bewirtschafteten die Eheleute August und Elisabeth Hauck das vom Vater Hauck übernommene Lokal. Dann verpachteten sie es an den Konditormeister Paul Altmann. Diesem wiederum folgte als Pächter 1940 Philipp Nägler. Seinerzeit war in der von der Obertorstraße aus gesehen rechten Hälfte des Erdgeschosses, also zur St.-Laurentius-Kirche hin, auch noch das Arbeitsamt untergebracht.

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    Foto: REPRO MP

    1960 kaufte die Familie Nägler das Anwesen von den Eheleuten Hauck. 1963/1964 ließ man die alte Gaststätte abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Das gleiche hatte die Familie Behringer mit ihrem alten Haus am Marktplatz kurz vorher tun lassen. - Das oft zitierte deutsche Wirtschaftswunder machte sich auch im Land an Main und Spessart bemerkbar.

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