Isabel Zuber ist nicht nur Zen-Lehrerin am Holzkirchener Zentrum für spirituelle Wege Benediktushof die Ausstellung „Zeichnungen“, die Künstlerin zeigt dort bis Februar auch jüngere, aktuelle Zeichnungen.
Mit meditativen Klängen auf der japanischen Bambusflöte Shakuhachi, Trommel und Klangschale umrahmte Reinhard Völker die Vernissage, zu der Elsbeth Herberich herzlich die Gäste begrüßte. Die Mitarbeiterin am Benediktushof stellte die in Freiburg lebende Künstlerin kurz vor.
Isabel Zuber wurde 1962 in Karlsruhe geboren, wo sie unter anderem bei Professor Markus Lüpertz an der Kunstakademie studierte. Nach einem Wechsel an die Hochschule der Künste in Berlin wurde sie 1988 Meisterschülerin bei Georg Baselitz. Mit mehreren Stipendien und Preisen ausgezeichnet folgte im Jahr 2002 eine eigene Professur an der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim. Am Benediktushof ist die Künstlerin auch als Zen-Lehrerin tätig.
Zuber, die auf eine rege Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland verweisen kann, beschäftige sich seit 1998 intensiv mit der Zeichnung und zeige in Holzkirchen jüngere, aktuelle Arbeiten. Sie verstehe in ihren abstrakten Bildern Linien als Zeichen von Raum und Zeit, die nicht als erzählerisch zu interpretieren seien, führte Herberich aus. Ihre Erfahrung des Linearen zeige das Sein im Hier und Jetzt.
Isabel Zuber zeigte sich in ihrer Eröffnungsansprache am Ursprung der Zeichnung interessiert, wie man sie etwa in prähistorischen Höhlenmalereien entdecke. Dort habe sich der Mensch durch Zeichnungen der Nachwelt sichtbar gemacht. Als Künstlerin lasse sie das Figürliche beiseite und konzentriere sich auf die linearen Urformen, etwa der Senkrechten, der Waagrechten oder der Diagonalen. In ihrer gegenstandslosen Bildsprache werde Lebenszeit deutlich.
In der Sehnsucht nach Schwerelosigkeit schaffe sie Raum ihres Inneren mit der Erfahrung beim Zeichnen mit Feder und Tusche, Bleistift oder Kohle. Ihre Werke seien ein absichtsloser Vollzug des Lebens, bei der das Zeichnen zur Erfahrung selbst werde.