Sie waren ein Phänomen, als sie 1969 mit einem Durchschnittsalter von knapp 17 Jahren auf den Bühnen des Mittelmains loslegten und unzählige Fans um sich scharen konnten – und sie blieben es fast ein ganzes Jahrzehnt lang: die Firebirds aus Lengfurt. Jetzt schickt sich die Firebirds Revival Band auch langfristig an, diese Zeit und ihre Musik wiederaufleben zu lassen. Dass sie es noch draufhaben, bewiesen sie erst am Wochenende beim BRK-Ball in Marktheidenfeld.
Dreimal ist es bisher gelungen, die Original-Band wieder zusammenzubekommen, die der damalige Kommandant Franz Götz aus Jugendlichen der Feuerwehr zusammengestellt hat. Die Firebirds spielten zu drei Jubiläums-Festen der Lengfurter Feuerwehr, nämlich 1992, 1997 und 2002. Die Dreschhalle in Lengfurt war bei allen drei Events überfüllt.
Familiäre Verpflichtungen
Danach ließen es Beruf und Familie nicht wieder zu, ein Revival auf die Beine zu stellen. Im März des vergangenen Jahres war es dann soweit: Werner Thamm, Kellerbühnen-Chef und jahrelang Firebirds-Frontmann, ließ die Musik nicht los. Er beschwor noch einmal die glorreichen Zeiten herauf und sang mit der Firebirds Revival Band auf der Kellerbühne des Weinhauses Zorn in Lengfurt die Hits, mit denen die Band den nordbayerischen Raum von Aschaffenburg bis Würzburg und von der Rhön bis nach Nordbaden erobert hatte. Die Band hatte an diesem März-Abend über 120 Besucher angelockt – eine halbe Stunde nach dem Einlass hatte man keinen Platz mehr bekommen können. Die Musik, zu einem sehr großen Anteil aus dem Repertoire und den Playlists der Original-Band zusammengestellt, überzeugte auch die vielen jüngeren Besucher. Die zahlreichen „alten“, aber jung gebliebenen Fans mussten nur die Augen schließen, um ihr „Revival“ zu erleben.
Die Besetzung jenes Abends hat sich nun für 2012 gewandelt, denn außer Werner Thamm (Gesang) und Michael Hauck (Keyboards) sind drei neue Musiker dabei, die ihre musikalische Erfahrung, vor allem aber ihr Können und ihre Leidenschaft in die Waagschale werfen und die Original-Firebirds teilweise noch kennen: Michael Wirth (Schlagzeug) und Thomas Gawlas (Bass, Gesang), die zur Rhythmusgruppe der Ron-Spielman-Band gehören, und Monkey (Gitarre) komplettieren das Quintett. Sie sind auch als Monkey-Man-Band zugange.
Durch diese drei ließ sich das Repertoire locker so aufstocken, dass mühelos drei komplette Abende gestaltet werden könnten. Auch mit Tanzmusik, wie sie beim Rotkreuz-Ball in Marktheidenfeld jüngst beweisen konnten. Die rockigeren Elemente sind in dieser Formation nach wie vor genügend vorhanden, die Jungs geben aber dem Repertoires eine „funky“ Betonung.
Da tummeln sich die von den Firebirds damals gespielten Klassiker wie Steppenwolfs „Born to be wild“, „Proud Mary“, „Bad moon rising“ oder „Have you ever seen the rain?“ von CCR, „Keep on running“ von der Spencer Davis Group oder „Black Night“ und natürlich „Smoke on the water“ von Deep Purple.
Soul-Klassiker im Gepäck
Dazu kommen Soul-Klassiker, die damals die Firebirds fast als einzige der Bands im Lande zu Gehör bringen konnten: „Knock on Wood“, „Midnight hour“, „Land of 1000 dances“ und dazu die feinen Santana-Klassiker. Werner Thamms Parade-Song ist das von Joe Cocker unsterblich gemachte Beatles-Stück „With a little help from my friends“.
Schon durch die Musik-Prägung der Jüngeren gibt es auch Stoff aus den 1970ern und 1980ern. Neben Hot-Chocolate-Krachern klingen Stücke von Bands wie Steely Dan, Rufus, Police und Queen bei den Proben durch das Kellergewölbe. Die Devise lautet: „Listen to the music!“, wie der Titel des Songs der Doobie Brothers, den sie gerade proben.
Die nächsten Auftritte der Firebirds: 28. Januar Hasloch (Festhalle), 17. Februar Lengfurt (Kellerbühne).
Neue Band-Serie
Das Porträt über die „Firebirds Revival Band“ ist der Auftakt zu unserer neuen Serie „Bands aus dem Raum Marktheidenfeld“. In loser Folge stellen wir im Lokalteil Musikgruppen aller Altersklassen und Genres vor – egal, ob sie bereits jahrelange Live-Erfahrung haben oder nicht. Vor allem junge Nachwuchsmusiker sollen hier eine Chance bekommen, sich und ihr Talent der Öffentlichkeit vorzustellen. Habt ihr eine Band, die sich präsentieren möchte? Dann meldet euch bei der Lokalredaktion der Main-Post, Tel. (0 93 91) 98 25-32 oder E-Mail: red.marktheidenfeld@mainpost.de