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Schönau: Die Krippe ist in die Klosterkirche zurückgekehrt

Schönau

Die Krippe ist in die Klosterkirche zurückgekehrt

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    Die ältesten Figuren der Krippe sind rund 280 Jahre alt. In den 1990er Jahren wurde die Krippe bundesweit zum Kauf angeboten. 
    Die ältesten Figuren der Krippe sind rund 280 Jahre alt. In den 1990er Jahren wurde die Krippe bundesweit zum Kauf angeboten.  Foto: Wolfgang Dehm

    Die historische Schönauer Krippe ist in die Klosterkirche des Gemündener Stadtteils zurückgekehrt und hat dort einen würdigen Platz gefunden. Zu verdanken ist dies dem "Förderkreis Kloster und Wallfahrtskirche Schönau" und weiteren Unterstützern. Das Projekt sei "sehr gelungen" und nur in Teamarbeit zu bewältigen gewesen, sagte Förderkreis-Vorsitzender Gerhard Köhler bei der Vorstellung der Krippe am Freitag.

    Die kunsthistorisch wertvolle Krippe, deren älteste Figuren rund 280 Jahre alt sind, kam 1754 als Schenkung des Würzburger Domherren zu den Franziskaner-Minoriten ins Kloster Schönau. Sie wurde in der Folgezeit mehrfach erweitert, die meisten Figuren stammen aus dem 19. Jahrhundert.

    Ganzjahreskrippe mit wechselnden Szenerien

    Bei der Schönauer Krippe handelt es sich um eine Ganzjahreskrippe mit wechselnden Szenerien. Bis in die späten 1980er Jahre war die Krippe in der Klosterkirche zu sehen. Als diese Tradition beendet wurde, waren viele Schönauer verärgert. Es kam aber noch dicker: Mitte der 1990er Jahre wurde ein Großteil der aus rund 100 Figuren bestehenden Krippe bundesweit zum Kauf angeboten.

    Als der damalige Direktor der Raiffeisenbank Langenprozelten, Karl-Heinz Helfrich, davon erfuhr, erwarb er die Krippe für rund 28.000 Mark. Er bot sie der Stadt Gemünden zum Kauf an, doch die winkte aufgrund schlechter Finanzlage zunächst ab. Jahre später erwarb die Stadt die Krippe dann doch noch. Seitdem fristete sie im Dachgeschoss des Film-Foto-Ton-Museums im Huttenschloss ein eher verstecktes Dasein, wenngleich sie in der Adventszeit wiederholt ausgestellt wurde.

    Der "Förderkreis Kloster und Wallfahrtskirche Schönau", der bereits zahlreiche Gemälde in der Klosterkirche hat restaurieren lassen, verfolgte jedoch das Ziel, die Krippe wieder in die Klosterkirche zu bringen. Schließlich willigte die Stadt ein, die Krippe dem Kloster als Dauerleihgabe zu überlassen.

    Die historische Krippe ist in die Klosterkirche Schönau zurückgekehrt und wird dort in würdigem Rahmen präsentiert.
    Die historische Krippe ist in die Klosterkirche Schönau zurückgekehrt und wird dort in würdigem Rahmen präsentiert. Foto: Wolfgang Dehm

    Krippe erstrahlt in neuem Glanz

    Nun erstrahlt die Krippe in der Klosterkirche in einer eigens dafür errichteten Vitrine in neuem Glanz. Die Krippe besteht aus mehreren Szenerien. Christi Geburt und die heiligen drei Könige werden aktuell gemeinsam gezeigt. Dann folgen später im Jahr Jesus im Tempel sowie die Hochzeit von Kana. Auf die Ausstellung der ebenfalls vorhandenen Szenerie Kindermord in Bethlehem wird verzichtet.

    Die Idee, die Krippe in der Klosterkirche Schönau der Öffentlichkeit zu präsentieren, hatten Förderkreis-Vorsitzender Gerhard Köhler, dessen Ehefrau Hermine sowie zweiter Vorsitzender Matthias Risser. Hauptsponsor des Projektes war Klaus Drichel aus Lohr. Er übernahm die Kosten für die Vitrine, das Hintergrundbild und die fehlenden Krippenfiguren Jesuskind, Ochse und Esel.

    Die Vitrine wurde in der Gemündener Schreinerei Felix Feser gefertigt, das Hintergrundbild gestaltete der Gemündener Grafiker und Fotodesigner Patrick Banasik und die fehlenden Krippenfiguren schuf die Holzschnitzerin Karin Barth aus Bischofsheim.

    Ferner wurde das Projekt ehrenamtlich unterstützt von Architekt Fred Hart aus Werneck, der die Skizzen für die Vitrine lieferte, von Hermine Köhler, die die Kleidung der historischen Krippenfiguren reinigte, ausbesserte und wenn nötig neu fertigte, sowie von dem Ehepaar Reinhard und Brigitte Riedmann aus Heßlar, die für Aufbau und Dekoration der Krippe verantwortlich waren.

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