Vor 150 Jahren kam es zu einem Blitzeinschlag auf dem Hofgut Hohenroth und zu wahrscheinlich einem der ersten großen Einsätze der 1869 gegründeten Rienecker Feuerwehr. Am 23. August 1873 brach durch einen Blitz Feuer aus, das innerhalb kurzer Zeit zwei Scheunen mit der gesamten Ernte in Asche verwandelte. Drei Wagen mit soeben geerntetem Hafer, die Knechte gerade abluden, verbrannten mit. Die Knechte wurden verletzt beziehungsweise betäubt. "Hiebei sei bemerkt, daß nur dem schnellen Erscheinen und dem kräftigen Einwirken der wackern Feuerwehrmannschaft zu Rieneck es zu danken ist, daß dieses Element nicht weiter um sich griff", hieß es im "Beobachter am Main".
Das Hofgut gehörte damals demnach einem Herrn Hofrat Prof. Dr. Rinecker aus Würzburg, gemeint ist offenbar Franz von Rinecker, ein in Scheßlitz bei Bamberg geborenr Arzt und Gründer der ersten Universitäts-Kinderklinik, der es womöglich seines Namens wegen eine Idee fand, bei Rieneck sein Geld anzulegen. Gutspächter allerdings war ein gewisser Heinrich Strecker. Dieser schaltete wenige Tage später eine Anzeige im "Würzburger Land- und Stadboten": "Bei dem großen Brandunglücke, welches mich am 23. d. Mts. betroffen hat, wurde mir und den Meinigen von den umliegenden Gemeinden Rieneck, Schaippach, Gemünden und Langenprozelten sowie von vielen Freunden nah und fern soviel Theilnahme und herzlicher Trost zu Theil, daß ich mich verpflichtet fühle, öffentlich meinen tiefgefühlten Dank auszusprechen." Das "Fürther Tagblatt" wusste immerhin, dass der Pächter versichert war.
Auch Strecker lobte die "außerordentlichen Leistungen" der Rienecker Feuerwehr und dankte namentlich dem Vorstand Lehrer Rareis und dem Kommandanten Zügner.