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Karlstadt: Die Sozialausgaben im Landkreis Main-Spessart steigen erneut an

Karlstadt

Die Sozialausgaben im Landkreis Main-Spessart steigen erneut an

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    Das Landratsamt des Landkreises Main-Spessart am Marktplatz in Karlstadt.
    Das Landratsamt des Landkreises Main-Spessart am Marktplatz in Karlstadt. Foto: Johannes Ungemach

    Von 4,5 Millionen Euro an Grundsicherung für Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz geht das Sozialamt in diesem Jahr aus. Wie Manuela Gold im Ausschuss für Gesundheit und Teilhabe erklärte, steigt der Haushaltsansatz damit erneut deutlich an, um zwei Millionen Euro. Vor einem Jahr betrug der Anstieg 700.000 Euro. Die Hilfen für Asylbewerber belasten aber den Kreisetat nicht, sondern werden vollständig vom Freistaat Bayern ersetzt.

    Ähnlich ist es bei der Grundsicherung für Senioren und junge Erwerbslose, hier erstattet der Bund die Aufwendungen von 4,8 Millionen Euro, was trotz gestiegener Fallzahlen der Zahl von 2023 entspricht. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften stieg von 584 auf 615, 2022 waren es noch 547 gewesen, die der Hilfeempfänger stieg um 29 auf 688, was 88 Personen mehr sind als vor zwei Jahren. Die Grundsicherung und die Leistungen für Asylbewerber machen zusammen rund 88 Prozent der Aufwendungen nach dem Sozialgesetzbuch XII von insgesamt 10,6 Millionen Euro aus.

    Familien, die Wohngeld beziehen, können Hilfen für schulpflichtige Kinder beantragen

    Bei den Produkten mit Zuschussbedarf, der sich auf insgesamt 1,25 Millionen Euro summiert – eine Steigerung um 54.000 Euro –, geht es um die Hilfe zum Lebensunterhalt, zum Beispiel auch für Kinder in Pflegefamilien, mit 507.000 Euro Zuschussbedarf sowie Bildung und Teilhabe nach dem Bundeskindergeldgesetz mit rund 187.000 Euro. Auf letzteren haben Familien Anspruch, die Wohngeld beziehen, dann zahlt das Sozialamt zum Beispiel die Elternbeiträge für Schulheimaufenthalte oder Skiferien und auch die Mittagsverpflegung an Schulen. Diese wird für 475 Kinder bezahlt, 2021 waren es nur 257 Kinder.

    Der Zuschussbedarf der Krankenhilfe steigt um etwa 20.000 auf 120.000 Euro, generell schließt der Kreis für bisher unversicherte Personen Krankenversicherungen soweit das möglich ist ab, anderenfalls muss er ambulante Behandlungen bezahlen (stationäre zahlt der Bezirk). Überschaubar ist der Zuschussbedarf für Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten mit rund 57.000 Euro, dabei geht es vor allem Kosten von Bestattungen.

    Zuschüsse für Frauenhäuser und die Freiwilligenagentur

    Zuschüsse für die Frauenhäuser in Würzburg, andere Interventionsstellen, den Verein Wildwasser und die Telefonseelsorge sind mit 170.000 Euro eingeplant. Relativ gering erscheinen im Vergleich 53.000 Euro für die Freiwilligenagentur "EMIL", 35.000 Euro für die Ehrenamtskarte und 15.000 Euro für Seniorenarbeit, zum Beispiel den Beirat und Broschüren.

    Das Bürgergeld nach dem Sozialgesetzbuch II (7 Millionen Euro Aufwendungen, 2,5 Millionen Zuschussbedarf, rund 360.000 Euro mehr) fällt in den Zuständigkeitsbereich des Jobcenters. Beim Sozialamt werden die Anträge für Bildung und Teilhabe von Bürgergeldempfängern bearbeitet, im Jahr 2023 erhielten hier 373 Kinder Leistungen (über das Jobcenter).

    Caritas-Fachstelle für pflegende Angehörige erhält Zuschuss

    Neben den Haushaltsansätzen für das Sachgebiet 22 stimmte der Ausschuss dem Antrag der Caritas-Sozialstation Lohr über einen Zuschuss von 4000 Euro im Jahr 2024 für die Fachstelle für pflegende Angehörige zu. Die Verwaltung bewertete diesen aufgrund der vielen Angebote und Tätigkeiten der seit 2001 bestehenden Einrichtung als angemessen. So bietet die Fachstelle täglich feste Sprechzeiten an, eine monatliche Sprechstunde im Rathaus, Pflegeschulungen und Gesprächskreise für Angehörige sowie Kurse für Angehörige von Demenzkranken. Sie arbeitet auch mit ortsansässigen Ärzten, dem Pflegestützpunkt, sozialen Einrichtungen und der Fachstelle in Karlstadt zusammen. Auch im Netzwerk Demenz und Pflege ist sie eingebunden.

    Besetzt ist die Fachstelle der Caritas in Lohr mit fünf hauptamtlichen Mitarbeitern, teilweise sind sie auch in der Sozialstation St. Rochus tätig. Sie betreut 40 ehrenamtliche Helfer, die im Jahr 2022 mit 4680 Einsatzstunden pflegende Angehörige entlasteten. Finanziert wird die Fachstelle neben dem staatlichen Zuschuss durch Zuschüsse von Kommunen aus dem Raum Lohr sowie vom Landkreis Main-Spessart.

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