Wir schreiben das Jahr 1974. Deutschland sollte am nächsten Tag im Finale der Fußball-WM spielen. Es war ein Samstag Anfang Juli und Otto Lutz' 29. Geburtstag – und der Eröffnungstag seiner "Spessartschänke" in Fellen. "Da war die Hölle los", erinnert er sich. Früher sei die Gaststätte, in Fellen "'s Café" genannt, oft voll gewesen. An Feiertagen mussten sie Leuten, die zum Essen kommen wollten, sogar absagen, weil kein Platz mehr war. Das hat sich über die Jahre geändert. Zum Schluss hatten Otto und seine Frau Margarete nur noch aus Rücksicht auf die Handvoll Stammgäste auf. "Es hat sich gar nicht mehr rentiert", sagt der 76-Jährige. Insofern war Corona sogar eine ganz willkommene Gelegenheit, um nach gut 45 Jahren die Reißleine zu ziehen und die einzige Gaststätte im Ort zuzumachen. Jetzt öffnen sie nur noch für Feierlichkeiten.
Fellen