Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

HAFENLOHR/RODEN: Die Sprache als wertvoller Schatz

HAFENLOHR/RODEN

Die Sprache als wertvoller Schatz

    • |
    • |
    Jetzt auch „Sprach-Lehrerinnen“: das Kindergartenpersonal von Hafenlohr mit Bürgermeister Thorsten Schwab, Ilona Berberovics vom Jugendamt, Sprachberaterin Karin Schuhmacher und Sabine Hörnig-Liebler (von rechts).
    Jetzt auch „Sprach-Lehrerinnen“: das Kindergartenpersonal von Hafenlohr mit Bürgermeister Thorsten Schwab, Ilona Berberovics vom Jugendamt, Sprachberaterin Karin Schuhmacher und Sabine Hörnig-Liebler (von rechts). Foto: Foto: Joachim Schwamberger–

    „Sprache findet immer statt. Deswegen muss ihr Gebrauch schon so früh im Leben wie möglich geweckt und gefördert werden.“ Die zielgerichtete praktische Anwendung, so Sprachberaterin Karin Schuhmacher, vertiefe die Kommunikationsfähigkeit schon im Kindergartenalter. Deswegen habe der Freistaat Bayern auch ein Programm zur Verbesserung der Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen entwickelt.

    Daran nahmen seit dem vergangenen Jahr die Kindergärten von Hafenlohr und Roden-Ansbach teil. Auch Karbach hat sich der Schulung gewidmet, allerdings in einem anderen Verfahren.

    Zertifikate überreicht

    Jetzt überreichte Ilona Berberovics vom Jugendamt an das Personal der Einrichtungen Hafenlohr und Ansbach die Zertifikate über die erfolgreiche Teilnahme an den Schulungen.

    Die dort gewonnenen Kenntnisse wenden die Betreuerinnen bereits im Kindergartenalltag an. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Nur ein Beispiel sei hier angeführt:

    In der Gruppe werden Bilder mit markanten Bauwerken (zum Beispiel Kirche) gezeigt. Um welches es sich handelt, erklärt die Kindergärtnerin. Im Idealfall meldet sich ein Kind, dem dieses Bauwerk bekannt ist oder es erzählt, dass es dies schon mal besucht hat. Vielleicht kann ein anderes Kind ergänzende Angaben machen oder mitteilen, dass es ebenfalls schon mal da gewesen ist.

    Nach und nach entwickelt sich ein wirkliches Gespräch um das Thema, das Umfeld wird erörtert, immer wieder werden neue mündlich Fakten herausgearbeitet und wie ein roter Faden zieht sich eine Geschichte durch das Thema, das nur mit einem Bild angefangen hat.

    Dadurch erreicht man nicht nur eine Wortschatzerweiterung. Begriffe werden erzählerisch, aber zielgerichtet ge- und erklärt, Kenntnisse um ein Objekt oder um einen Sachverhalt erweitert. Kurzum: die Kommunikation miteinander wird eingehend geschult, ohne die Kinder zu überlasten.

    Vorsprung durch Förderung

    Festgestellt werden könne zudem, dass die Kinder mit dieser Sprachförderung einen sprachlichen und kommunikativen Vorsprung vor denen ohne diese Sprachberatung haben.

    „Wertvoll bei den Maßnahmen ist, dass die Schulung des Personals individuell auf die betreffende Kindertageseinrichtung abgestimmt werden kann“, erklärt Sprachberaterin Schuhmacher. Ansbachs Kindergartenleitern Turit Träger-Wiener ergänzt: „Wir haben ohnehin schon viel in dieser Richtung unternommen, aber unseren Grundstock konnten wir umfassend ergänzen und weitere Ziele entwickeln. Diese werden wir künftig umsetzen.“ Die Sprachförderung dient nicht in erster Linie dem Erkennen von sprachlichen Defiziten oder anderen Sprachauffälligkeiten. Das ist bereits Sache der normalen Kindergartenarbeit, macht Träger-Wiener aufmerksam.

    Interkultureller Aspekt

    In Orten mit höherem Anteil von Familien mit Migrationshintergrund besitze diese Sprach-„Ausbildung“ auch einen interkulturellen Aspekt. In ländlichen Gemeinden, so Karin Schuhmacher, komme dies aber eher selten zum Tragen, weil dieser Bevölkerungsanteil kaum vorhanden sei.

    Hafenlohr Bürgermeister Thorsten Schwab und sein Rodener Amtskollege Otto Dümig sprachen dem Kindergartenpersonal Anerkennung für diese wertvolle Zusatzqualifikation aus. Die Kosten von jeweils 6100 Euro trage zu rund 90 Prozent der Freistaat Bayern. Für die Kommunen blieben lediglich rund 600 Euro zu bezahlen. Die Schulungen umfassten insgesamt rund 170 Stunden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden