"Vespa Stracciatella" ist Peter Roos' stürmische Liebeserklärung an Italien und an die Vespa. Es war das allererste Buch, das der Schriftsteller im ehemaligen Rathaus Zimmern schrieb, wo er bis heute (im Wechsel mit Wien und Elba) lebt und arbeitet.
Wie die Vespa, das italienischste aller Fortbewegungsmittel - die Ferraristi mögen widersprechen - wurde auch Roos Buch zum Bestseller. Die erste Auflage war nach acht Wochen ausverkauft; auch die nächste war schnell weg. Jetzt hat Roos die literarische Vespa von der ersten Seite bis zum letzten Foto kräftig aufpoliert, überarbeitet. Die achte Auflage für Roos ist die erste im Reclam-Verlag Leipzig.
Neue Fotos
Zahlreiche Fotos sind neu, der "Flug über Marktheidenfeld" ist natürlich ebenso geblieben wie die Sehnsucht nach fränkischer Wurst.
"So witzig hat schon lange keiner mehr von seiner Italienliebe erzählt", schrieb die Stuttgarter Zeitung, und es gehören nur wenige Stunden Zeit zur Lektüre des Buches, um auch heute noch zum gleichen Urteil zu kommen. Auch wenn gleichermaßen zutreffend ist, dass das Lesen des Romans bisweilen ebenso anstrengt wie eine Fahrt mit Vollgas. Genauso, wie italienische Fahrer Ampeln und Stoppschilder dezent ignorieren, genauso ungestüm braust der Schriftsteller aus Zimmern durch die Syntax, wobei das Wort Satzgefüge in diesem Zusammenhang nicht allzu wörtlich zu nehmen ist.
Glück im Sattel
Im Nu fliegen die Piazze und die kleinen Cafés am Leser vorbei, der an des Autors Glück im Sattel der summenden Sitzkultur teilhaben darf, mit ihm in Siena speisen, in Florenz flanieren und auf Elba Pfirsich Melba probieren darf.
Rasante Fahrt
Der Roller-Roos besingt den Fahrtwind, bejubelt die italienische Leichtigkeit und schmust in seinem Roman mit dem Busen der Sozia im Rücken. Rasant, atemberaubend, dazu gibt es 50 Fotos zum staunen, gruseln, lächeln und schwärmen.
Inzwischen wurden bereits Übersetzungen angefragt, ins Italienische, ins Englische, ins Ungarische. Auch der Roos-Vespa-Film, der nach dem Buch gedreht wurde, ist inzwischen schon fünfmal ausgestrahlt worden: vom Westdeutschen Rundfunk, von der ARD, von 3sat und von arte.
In seinem Dankeswort am Ende der achten Auflage bezeichnet der Schriftsteller seinen Roller-Roman als "Ferienpostkartenversand in Fortsetzung". Die Ferienzeit hat gerade begonnen. Wer möchte diesen Roller an sich vorbei rollen lassen?
Mit Schwung hinein in den Sattel der Vespa!
"Vespa Stracciatella", ein Roller-Roman mit 50 Fotos, 160 Seiten, 19.80 Mark, Reclam Leipzig, ISBN 3-379-01733-7.