Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

LENGFURT: Dieb stahl mehr als 20.000 Bienen

LENGFURT

Dieb stahl mehr als 20.000 Bienen

    • |
    • |
    Für Fahrten zu ihren Bienenkästen nutzen die Heisers ausschließlich ihren Firmenwagen. Sie hoffen nun auf Hinweise auf ein fremdes Fahrzeug, das in der Nähe von Bienenkästen aufgefallen ist.
    Für Fahrten zu ihren Bienenkästen nutzen die Heisers ausschließlich ihren Firmenwagen. Sie hoffen nun auf Hinweise auf ein fremdes Fahrzeug, das in der Nähe von Bienenkästen aufgefallen ist. Foto: Foto: Stefanie Engelhardt

    Der Imkerei Heinrich Heiser wurden in der Flur von Kreuzwertheim zwei Bienenkästen mit gut entwickelten Völkern gestohlen. Das Fehlen der Kästen Nummer 58 und 68 stellte Imkermeisterin Dorothea Heiser entsetzt fest, als sie nach fünf Wochen wieder einmal die Bienenvölker in der Flur in Kreuzwertheim kontrollierte.

    „Die Völker waren in einem sehr guten Zustand“, sagt sie. Um diese Jahreszeit bestehe ein Bienenvolk aus 10 000 bis 15 000 Tieren. Die Imkerei Heiser hatte die Bienen gut versorgt, gut gepflegt und gut eingewintert über die kalten Wochen gebracht und bereitet ihre emsigen Insekten nun auf die ersten Frühjahrsausflüge vor.

    Viele Arbeitsstunden und Überlegungen zur bestmöglichen Behausung hat Heiser in die selbst gezimmerten Bienenkästen gesteckt. Die Wabenrähmchen hat sie von einer Behindertenwerkstatt in Salzwedel herstellen lassen. Dies ist dann auch das Besondere, woran man die geklauten Bienenvölker erkennen kann: Die Rähmchen tragen das Brandzeichen: „CJD (Christliches Jugenddorf) Salzwedel – Altmark-Werkstatt“.

    Angst vor weiteren Diebstählen

    Die Besonderheit der Rähmchen ist, dass sie geschraubt und nicht getackert oder genagelt sind, wie sonst üblich. Jeder Kasten hat eine Nummer: Im Kasten Nummer 58 lebt die gelb markierte Königin Nummer 18, im Kasten mit der Nummer 68 die weiß markierte Königin Nummer 54.

    Heiser weiß genau, wie diese Königinnen und ihre Völker zu behandeln sind und hängt an ihren Tieren. „Auch wenn sie noch so klein sind, fragt man sich: Wie mag es diesen fleißigen Bienchen mit ihrer Königin jetzt wohl ergehen?“ Bei jedem Kontrollgang hat sie Angst, weitere Diebstähle entdecken zu müssen.

    Wo sind die Bienenkästen Nummer 58 und 68 geblieben? Die Nummern sind vorne groß aufgesprüht, die Imkermeisterin Dorothea Heiser an baugleichen Exemplaren zeigt.
    Wo sind die Bienenkästen Nummer 58 und 68 geblieben? Die Nummern sind vorne groß aufgesprüht, die Imkermeisterin Dorothea Heiser an baugleichen Exemplaren zeigt. Foto: Foto: Stefanie Engelhardt

    Die Existenz der einzigen professionellen Imkerei des Landkreises Main-Spessart hängt ausschließlich von den Wirtschaftsvölkern ab. Deshalb versucht der vierköpfige Familienbetrieb, all seine 230 Bienenvölker optimal auch durch diesen ungewöhnlichen Winter zu bringen.

    Rund 60 Kilogramm weniger Honigernte

    Jetzt fehlen zwei Völker, die hätten geteilt werden können, um neue Völker nachzüchten. Sie fehlen für die Königinnennachzucht, es fehlen die wertvollen Kästen mit den besonderen Wabenrähmchen und die Familie muss mit rund 60 Kilogramm Honigernte weniger rechnen.

    Mehr als 1000 Euro beträgt der wirtschaftliche Schaden, überschlägt Dorothea Heiser. Auf der Fahrt zu ihren Bienenkästen, die sie in einem Umkreis von rund 15 Kilometer rings um Trennfeld verteilt haben, nutzen die Heisers nur ihren Transporter – „damit jeder Spaziergänger gleich erkennen kann, dieses Fahrzeug gehört auch zu diesen Bienen und gleich weiß, wenn Unbefugte sich an den Bienenkästen zu schaffen machen“, so die Imkermeisterin. Sie hofft nun, den Diebstahl mit Hilfe von Spaziergängern aufklären zu können. Für Hinweise, die auf die Spur der Diebe führen, hat die Imkerei 200 Euro Belohnung ausgesetzt.

    Wobei der Kreis der Verdächtigen überschaubar ist: „Es muss ein Imker sein“, ist sich Dorothea Heiser sicher. Nur ein solcher wisse, wann die Bienen in den Behausungen sind und wie man die Kästen abtransportiert.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden