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MITTELSINN: DJ-Open-Air in Mittelsinn statt Death Metal

MITTELSINN

DJ-Open-Air in Mittelsinn statt Death Metal

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    Drittes „Halle on Air“ 2004 im Kulturbahnhof: Die Veranstaltung organisierten damals Vereinsmitbegründer Michael Schelbert (rechts), der damalige Vorsitzende Silvan Flor, Schriftführerin Maria Werner (rechts), Elisabeth Mack und an der Bongo Daniela Müller.Lilo Breitenbach
    Drittes „Halle on Air“ 2004 im Kulturbahnhof: Die Veranstaltung organisierten damals Vereinsmitbegründer Michael Schelbert (rechts), der damalige Vorsitzende Silvan Flor, Schriftführerin Maria Werner (rechts), Elisabeth Mack und an der Bongo Daniela Müller.Lilo Breitenbach Foto: Foto:

    Auf einen nie endenden Sommer hofft man in Mittelsinn. Am dortigen Kulturbahnhof steht am Samstag, 8. September, das erste DJ-Open-Air „Endless Summer“ auf dem Programm. Mehrere DJs aus der Frankfurter und Würzburger Clubszene, darunter auch zwei Lokalmatadoren aus dem Sinngrund, wollen bis drei Uhr nachts mit Techno, Tech House und Minimal die Puppen und Besucher tanzen lassen.

    In den letzten Jahren hat das Publikum am Mittelsinner Kulturbahnhof schon alle möglichen Musikrichtungen erlebt: von HipHop über Reggae bis zu Rock und Brutal Death Metal war so ziemlich alles dabei. Es gab verschiedene Veranstaltungsreihen wie „Halle on Air“ oder den „Rocktrain“. Nun wollen es Ideengeber Horst Reißner und Patrick Desch, Vorstand des Vereins zur Förderung junger Musiker und Kultur, mit einem Open Air für DJs versuchen. Die auftretenden DJs tragen mehr oder weniger klangvolle Namen wie Salar, Niklas Beyer, Sergio Collado, Sassi, Lupin, Steve Gold, Tafkas und Willy.

    Warum diese Art der elektronischen Musik? „Das ist das, was die Leute zur Zeit hören“, meint Reißner, ein jetzt in Langenprozelten wohnender Burgsinner. Wenn es ein Erfolg wird, soll die Veranstaltung im nächsten Jahr wiederholt werden. Das gut 800 Quadratmeter große Open-Air-Gelände haben Vereinsmitglieder mit Hilfe von Landwirten und örtlichen Firmen hergerichtet.

    Der Verein zur Förderung junger Musiker und Kultur, der das Open Air veranstaltet, wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. Der Verein, der jungen Musikern Probe- und Auftrittsmöglichkeiten bietet, hat momentan etwa 65 Mitglieder, berichtet Vorstand Desch, ein in Lohr gelandeter Obersinner und früher Schlagzeuger bei „Ismael“. Von den Mitgliedern seien 15 bis 20 aktiv mit dabei.

    Einige junge Leute aus dem hessischen und bayerischen Sinntal, die zusammen Musik machen wollten, haben Mitte der 1980er Jahre den Grundstein für den Verein gelegt. Da sie anfangs noch keine Proberäume hatten, spielten sie zunächst unter freiem Himmel nahe der Landesgrenze: im Obersinner Steinbruch und auf dem Platz an der Reitbrücke. Schließlich mieteten die Musiker 1988 eine leerstehende Lagerhalle am Mittelsinner Bahnhof als Domizil. 1990 kauften sie sie aus eigener Tasche. Seither ist die „Halle“ Treffpunkt für die Musikszene. 2010 ist es dem Verein auch gelungen, das Grundstück, auf der der Kulturbahnhof steht, zu kaufen.

    Regelmäßig finden sich hier Musikbegeisterte ein, um gemeinsam zu spielen, Erfahrungen auszutauschen oder einfach nur zuzuhören. Viele Gruppen aus der Region fanden am Kulturbahnhof ihr erstes Domizil. Aus dem Talentschuppen gingen bereits Berufs-, Studio- und Kirchenmusiker hervor, und auch ein Dozent an der Musikschule in Offenbach hat hier seine Wurzeln.

    „Das ist das, was die Leute zur Zeit hören.“

    Horst Reißner über das Open Air mit Techno-Musik

    Die gebürtige Burgsinnerin und jetzt in Sackenbach wohnende Maria Werner ist seit Mitte der 90er im Verein, seit 2001 Schriftführerin. „An der Musik merkt man den Generationenwechsel“, sagt Werner. Früher wäre Musik von DJs undenkbar gewesen, damals sei die „Rock- und Blues-Schiene“ angesagt gewesen, im vergangenen Jahrzehnt dann verstärkt Heavy Metal. Und nun eben Techno. Werner findet es schön, dass viele der „Alten“, die zum Teil schon gar nicht mehr in der Gegend wohnen, noch immer als passive Fördermitglieder dabei sind.

    Heute ist es Ziel des Vereins, für kreativ tätige Menschen aus der Region eine Plattform zu schaffen, um ihre Werke einer breiteren Öffentlichkeit zeigen zu können. Der Verein möchte eine Alternative zu herkömmlichen Musikveranstaltungen bieten. Vereinsvorsitzender Desch, der dem Verein seit vier Jahren vorsteht, sagt, dass es im weiten Umkreis keinen mit dem Kulturbahnhof vergleichbaren Veranstaltungsort gebe. Künftig würde der 30-Jährige gerne auch DJs die Möglichkeit geben, im Kulturbahnhof zu proben.

    Aufgrund des Open Airs wird es am Samstag, 8. September, 12 Uhr, bis Sonntag, 9. September, 10 Uhr, im Bereich der Bahnhofstraße Verkehrsbeschränkungen geben.

    Das Mittelsinner Open Air „Endless Summer“ beginnt am 8. September um 12 Uhr mittags. Unter 18-Jährige dürfen nicht rein. Eintritt 10 Euro.

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