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MARKTHEIDENFELD: Drama um Nazi-Raubkunst

MARKTHEIDENFELD

Drama um Nazi-Raubkunst

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    Erzählt eine wahre Geschichte: der Film „Die Frau in Gold“, der ab Donnerstag, 13. August, in den Movie-Lichtspielen zu sehen ist.
    Erzählt eine wahre Geschichte: der Film „Die Frau in Gold“, der ab Donnerstag, 13. August, in den Movie-Lichtspielen zu sehen ist. Foto: Foto: R. Viglasky

    Die Movie-Lichtspiele zeigen in Kooperation mit der Volkshochschule (vhs) Marktheidenfeld ab Donnerstag, 13. August, „Die Frau in Gold“.

    In einer Zeit, in der die breite Öffentlichkeit über die Restitution von Raubkunst diskutiert, zeigt die Geschichte eines der bekanntesten Bilder des Wiener Malers Gustav Klimt, das unter dem Titel „Bildnis Adele Bloch-Bauer I“ Kunst- und Weltgeschichte gemacht hat, welche be-wegenden Schicksale sich an dieses juristische Tauziehen knüpfen.

    Seit 2006 kann man das Gemälde in der „Neuen Galerie“ in New York besichtigen; von dem dornigen Weg, auf dem es dahin gelangt ist, erzählt der Film „Die Frau in Gold“ des britischen Bühnen-Regisseurs Simon Curtis, der bereits mit „My Week With Marilyn“ bewiesen hat, wie sich aus wahren Ereignissen großes Kino gestalten lässt.

    Wien, 1907: Der Maler Gustav Klimt fertigt ein Porträt, für das die Wiener Salondame Adele Bloch-Bauer Modell sitzt und in deren Besitz das Kunstwerk später übergeht. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten 1938 enteignen die Besatzer auch die jüdische Großfamilie Bloch-Bauer, die man ihrer üppigen Kunstsammlung, darunter besagtes Klimtgemälde, beraubt. Adeles Nichte Maria Altmann gelingt mit ihrem Mann die Flucht nach Amerika. Die österreichischen Nazis vereinnahmen 1943 die enteigneten Klimt- Werke, von denen unter anderen die so genannte „Goldene Adele“ nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in der Gemäldesammlung von Schloss Belvedere verbleibt. Maria Altmann erfährt in den späten 1990er Jahren nach dem Tod ihrer Schwester vom Schicksal des Porträts und zusammen mit dem bislang ziemlich erfolglosen Anwalt Randy Schoenberg beginnt sie mit den reparations- und kompromissunwilligen österreichischen Behörden einen zermürbenden Kampf um ihr Erbe und gegen das Vergessen.

    Drehbuchautor Alexi Kaye Campbell hat sich beim publikumsfreundlichen Aufhübschen der fraglos wahren David-gegen-Goliath-Geschichte die eine oder andere dramaturgische Freiheit erlaubt. Doch weil der Regisseur stets genau weiß, wo in der auf mehrere, durch geschickte Farbdramaturgie voneinander abgegrenzte Zeitebenen verteilten Handlung die Grenzen der Kommerzialisierung liegen, verstößt er nirgends gegen die Ernsthaftigkeit, die das Thema verlangt.

    Kleinere Schwächen werden durch das prächtig harmonierende Ensemble um Ryan Reynolds, Daniel Brühl und Justus von Dohnányi elegant kaschiert. Besonders Oscar-Preisträgerin Helen Mirren agiert gewohnt souverän.

    Nächste Woche läuft „Acht Namen für die Liebe“.

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