Das Druckhaus Mainfranken will seine Verlagerungspläne vorerst nicht verwirklichen und somit sein neues Areal in Trennfeld, das ehemals Koenig & Bauer gehörte, noch nicht nutzen. Dies bestätigte ein Firmensprecher auf Anfrage der Main-Post.
Statt die beiden Produktionsstätten von Würzburg und Greußenheim nach Trennfeld umzuziehen, möchte das Druckhaus nun eine andere Option ziehen. Im Würzburger Stadtteil Heuchelhof, in dem das Gemeinschaftsunternehmen von Flyeralarm und Schleunungdruck schon heute eine Immobilie nutzt, hofft man, eine weitere Halle anmieten zu können.
Umzug abgeblasen
Dass sich diese Erweiterungsmöglichkeit in nächster Nachbarschaft biete, „hat alles auf den Kopf gestellt“, wie Fabian Frühwirth, Pressesprecher im Druckhaus Mainfranken, erklärte.
Der Umzug nach Trennfeld würde nämlich neue Investitionen und Wegekosten erfordern, die sich das Druckhaus Mainfranken zumindest momentan sparen möchte. Eine Verlagerung der bestehenden Produktion sei aus wirtschaftlichen Gründen „nicht sinnvoll“.
Der Belegschaft habe das Unternehmen daher kürzlich mitgeteilt, dass ihre Arbeitsplätze auf Dauer in Würzburg und Greußenheim erhalten bleiben sollen. Doch Frühwirth machte deutlich: „Trennfeld hat eine langfristige Perspektive. Wir heben uns das Gelände auf.“
Demnach will das Unternehmen dort mittelfristig „ganz neuen Produktionsfeldern eine Heimat bieten“, aber auch „kurzfristig benötigte Lagerflächen“ nutzen, „um etwaig auftretende Engpässe abzufedern“. Diese Pläne bestünden nach wie vor, würden aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht umgesetzt.
Das Druckhaus Mainfranken hatte das ehemalige Gelände von Koenig & Bauer samt der dazugehörigen Betriebsgebäude erst im April gekauft. Das 160 000-Quadratmeter-Areal bietet große Erweiterungsmöglichkeiten.
Keine Flüchtlingsunterkunft
Frühwirth räumte auch mit einem Gerücht auf, das derzeit im Triefensteiner Ortsteil Trennfeld die Runde macht: Das Druckhaus Mainfranken denke nicht daran, die Betriebsgebäude zwischenzeitlich für die Unterbringung von Flüchtlingen bereitzustellen. An diesen Gerüchten sei nichts Wahres dran, betonte der Firmensprecher.
Weder habe die Regierung beim Druckhaus Mainfranken deshalb angefragt, noch habe das Unternehmen von sich aus die Gebäude angeboten. Sie würden also vorläufig leer stehen bleiben.
Druckhaus Mainfranken
Die Druckhaus Mainfranken GmbH gehört dem Marktheidenfelder Unternehmer Christoph Schleunung (Schleunungdruck) und dem Chef von Flyeralarm Würzburg, Thorsten Fischer. Das Druckhaus beschäftigt am Stammsitz in Marktheidenfeld, in Würzburg, Greußenheim und Dresden insgesamt rund 1150 Mitarbeiter.