Seit acht Jahren schaut er regelmäßig die RTL-Erfolgsserie „Deutschland sucht den Superstar“ im Fernsehen. Damals hatte er es schon einmal probiert, selbst als Sänger dabei zu sein und flog bereits beim Vor-Casting raus. Jetzt kann er es selbst noch fast nicht glauben: Andreas Eyrich aus Erlenbach bei Marktheidenfeld, Musiklehrer unter anderem in Lohr, ist bei „DSDS“ in die nächste Runde gekommen. Diesmal hat er das Vor-Casting überstanden und wird am Montag, 18. Oktober, vor Pop-Titan Dieter Bohlen höchstselbst stehen und singen.
Mit einer kleinen Kindergitarre ist Eyrich Anfang September nach Köln gefahren, nachdem er bereits im Mai von seiner Frau per Internetformular bei DSDS angemeldet worden war. Da stand er dann vor einer Vor-Jury, bestehend aus drei „hübschen Frauen“ (O-Ton Andy Eyrich) und begleitete sich selbst zunächst zum Song „Home“ von Michael Bublé.
„Es kommt bestimmt nicht auf die Gitarre an“, hatte er sich gedacht und Recht behalten. Nach dem dritten Song hieß es nach kurzer Beratung in der Jury „Wir finden Deine Stimme gut, Du bist weiter!“.
Zwischendurch war er sich überhaupt nicht mehr sicher gewesen. Besonders als er beim zweiten Song, „Superstition“ von Stevie Wonder, unterbrochen und gefragt wurde, warum er denn immer auf den Boden schaue beim Singen. „Ich habe mich nicht getraut, Sie anzuschauen“, gesteht Andy ehrlich. Beim dritten Lied „All summer long“ von „Kid Rock“ versuchte er, es besser zu machen.
„Hallo, ich bin der Andreas Eyrich, komme aus Bayern und dem schönen Weinort Erlenbach. Ich bin 28 und von Beruf Musiklehrer.“
Andy stellt sich der Jury beim Vor-Casting zu DSDS vor
Auch bei der Vorstellung hatte er ein gutes Gefühl gehabt: „Die wollten wissen, was ich musikmäßig so mache und als ich gesagt habe, ich habe klassische Trompete studiert, sind die Augen schon größer geworden“. Mit seiner Trompete konnte er bisher noch nicht punkten, aber beim Termin mit Dieter Bohlen am Montag ist sie sicher dabei. „Vielleicht ergibt sich da ja noch was“, meint er hoffnungsvoll.
An seine Vorstellung vor der Jury kann er sich auch noch genau erinnern und dass er gesagt hat: „Hallo, ich bin der Andreas Eyrich, komme aus Bayern und dem schönen Weinort Erlenbach. Ich bin 28 und von Beruf Musiklehrer.“ Das Gleiche wird er wohl vor Bohlen und den neuen Mitjuroren Fernanda Brandao und Patrick Nuo auch wieder sagen.
Wie es sonst noch so am Montag werden wird, weiß er noch nicht genau, aber beim letzten Mal hatte fast der ganze Tag nur aus Warten bestanden. Rund 1000 oder 2000 Leute hätten am Mittag schon vor den Türen gestanden, als dann alle „reingelassen“ wurden. Über zwei Stunden musste Andy Eyrich in der Schlange warten, bis die Gruppen aufgeteilt und er in einen Raum geleitet wurde. Dort hatte er seine Gitarre ausgepackt, „ein bisschen gesungen“ und sich mit anderen bekannt gemacht.
Bis abends hat es gedauert, dann sei alles „sehr schnell gegangen“. Nach dem Casting und dem „Weiterkommen“ musste er gleich zu einem Filmteam zum Interview. Das hat dann auch schon über eine halbe Stunde gedauert; außer in den Räumen wurde auch draußen auf einem Kinderspielplatz gefilmt.
Wie viele weitergekommen sind, kann Andreas Eyrich nicht sagen, aber er glaubt schon, dass es nicht zu viele sein können, schon allein, weil das Interview so lange gedauert hat. „Die können ja nicht 1000 Leute jeweils eine halbe Stunde interviewen“, rechnet er sich aus.
Vor ein paar Tagen hat er dann einen Anruf vom DSDS-Büro bekommen, ob er am Montag denn auch kommen werde, ob er pünktlich sein könne, ob alles klar gehe. Das ist für Eyrich ebenfalls ein Zeichen, dass nicht mehr „so viele“ dabei sein können. Viel bekomme man aber einfach bei so einer Riesen-Veranstaltung nicht mit.
Zum Glück hat er es schriftlich: „Du bist DSDS“ steht auf dem Schreiben, und dass er „weiter“ ist. Und noch, dass er „exakt das gleiche Outfit“ tragen soll, wie beim Vor-Casting. Das hat mit den Filmaufnahmen zu tun. Wann diese aber gesendet werden, weiß der Teilnehmer noch nicht – irgendwann im kommenden Jahr. Jetzt heißt es aber erstmal: Auf nach Köln und die Chance wahrnehmen.
Zur Person
Andy Eyrich lernte von 1988 bis 1999 in seinem Heimatverein in Erlenbach Trompete und war später auch erster Trompeter im örtlichen Blasorchester. 1997 bis 1999 besuchte er zwei Jahre die Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen (Fach Trompete). Ein Studium an der Hochschule für Musik in Frankfurt/Main im Hauptfach Trompete (1999 bis 2005) schloss sich an. Der heutige Diplom-Musiker nahm während der Studienzeit Unterricht in Jazz-Trompete bei Florian Beckmann (ehemaliger Trompeter bei Stefan Raab) und war in der Hochschul-Bigband als Lead-Trompeter tätig. Im Selbststudium lernte er Jazz/Pop-Piano.
Eyrich spielte in diversen Bands als Aushilfe und von 1999 bis 2007 als Allrounder bei den „Rebellen“. Er unterrichtet in verschiedenen Musikschulen, Vereinen und privat. Seit 2009 ist er Gitarrist und Sänger bei „Deja Vu“.
ONLINE-TIPP
Mehr über Andy Eyrich erfahren und von ihm hören kann man im Internet unter www.myspace.com/andyeyrich
oder www.andymusic-web.de