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Eigenwillige Auseinandersetzung mit Heimat

Marktheidenfeld

Eigenwillige Auseinandersetzung mit Heimat

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    Kunst aus dem Trennfelder Pfarrhof zeigt Helga Franke (Mitte) im
Marktheidenfelder Franck-Haus. Zweiter Bürgermeister Manfred Stamm und
Laudatorin Dr. Beate Reese eröffneten mit ihr die Ausstellung. Im
Hintergrund: das Motiv "Wein".
    Kunst aus dem Trennfelder Pfarrhof zeigt Helga Franke (Mitte) im Marktheidenfelder Franck-Haus. Zweiter Bürgermeister Manfred Stamm und Laudatorin Dr. Beate Reese eröffneten mit ihr die Ausstellung. Im Hintergrund: das Motiv "Wein". Foto: FOTO MARTIN HARTH

    "Quer" ist das schon ein wenig, was Helga Franke in ihren sieben Objekten und Installationen zeigt, die auf die Raumsituation des rückwärtigen Ausstellungsbereichs im Franck-Haus konsequent angepasst wurden. Es sind keine schön gemalten Bilder, sondern serielle Materialcollagen, sperrige Aufbewahrungsobjekte und Fotoreihen mit Klanginstallation. Was sie alle eint, ist der Ort mit dem sie sich auseinandersetzen und wo sie entstanden sind: der Pfarrgarten von Trennfeld. Im ehemaligen Pfarrhaus arbeitet Helga Franke seit Jahren. Es sind Rosen- und Weinblätter, die Pflanzen des Gartens, der Weg sowie die Menschen im und um den Garten, welche die Künstlerin zu ihrer spezifischen und überraschenden Auseinandersetzung mit dem Ort führte.

    Zweiter Bürgermeister Manfred Stamm zeigte sich von den Kunstobjekten überrascht und in Anwesenheit des Triefensteiner Bürgermeisters Jürgen Nolte unter vielen Gästen zu Fragen herausgefordert. Gehe es Helga Franke um das Querlegen oder in die Quere kommen oder gar um das Kreuz und Quer im Pfarrgarten? Quer denken und quer handeln führe in ihrem Fall zu einem neuen Blick auf die Heimat.

    Die stellvertretende Leiterin des Museums im Würzburger Kulturspeicher, Dr. Beate Reese, führte in die Ausstellung von Helga Franke ein, die sie bei der Konzeption der letztjährigen Ausstellung "Heimspiel - Künstler aus der Region" in ihrem Haus kennen lernte. Der Trennfelder Pfarrgarten sei seit 800 Jahren mit dem Pfarrhaus der katholischen Gemeinde St. Georg eng verbunden, also als Wohn- und Arbeitsort zugleich ein Ort mit Geschichte. Der Garten sei aus persischer Tradition ursprünglich ein mit Hecken eingefriedeter Raum, ein bearbeitetes Stück Land - domestizierte Natur. In ihm fände sich irdisches Glück und Heil für das Seelenleben.

    Helga Franke habe mit ihren Arbeiten den Garten zum persönlichen Ort gemacht, ihn kennen gelernt, erkundet. So erfahrene Räume würden zu Orten mit immaterieller Qualität. Der Trennfelder Pfarrgarten wurde einem Lebens- und Heimatort, zum Teil von Helga Frankes Biografie, die sich in ihrer Arbeit als Nachkomme einer Vertriebenenfamilie besonders mit dem Begriff Heimat auseinandersetze.

    Eine weitere Eigenart der früheren Kartographin liege in ihrem Ordnungssystem. Ihre Werke ordne sie sorgsam in Sammelmappen, Ständern, Gestellen, schaffe so eine Art persönlichen Archivs, das sich durch ästhetische Visualisierungen auszeichne.

    Helga Franke dankte für die Möglichkeit, ihre Ausstellung in Marktheidenfeld zeigen zu können. Mit dem Franck-Haus schaffe die Stadt ein Kleinod für die zeitgenössische Kunst, das immer wieder zu neuen und anregenden Ausstellungen einladen könne. Zur Ausstellung ist mit Unterstützung von Sponsoren ein erläuterndes Faltblatt erschienen und bei einem Besuch erhältlich.

    Die Ausstellung ist bis 20. August im hinteren Ausstellungsbereich des Marktheidenfelder Kultur- zentrums Franck-Haus (Untertor- straße 6) von Mittwoch bis Sams- tag von 14 bis 18 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Helge Franke führt an den Sonntagen, 23. Juli und 6. August jeweils um 15 Uhr persönlich durch ihre Ausstellung.

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