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BÖTTIGHEIM: Ein Buch über Trauer und ewige Liebe

BÖTTIGHEIM

Ein Buch über Trauer und ewige Liebe

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    Kristina Moninger aus Böttigheim ist Autorin des Romans „Nur eine Ewigkeit mit dir“.
    Kristina Moninger aus Böttigheim ist Autorin des Romans „Nur eine Ewigkeit mit dir“. Foto: Foto: Ralf Thees

    Mit zwei kleinen Kindern hat man als junge Mutter normalerweise recht wenig Zeit für sich. Im Grunde geht es Kristina Moninger genauso, doch fand sie trotzdem Zeit, ihren ersten Roman zu schreiben. „Nur eine Ewigkeit mit dir“ heißt das Erstlingswerk der 31-Jährigen, ein Buch, das nicht so leicht in ein Genre zu stecken ist. Eine Geschichte über Liebe, Verlust und Trauer, eingebettet in phantastische Elemente.

    „Ich habe schon vor langer Zeit mit dem Schreiben angefangen“, sagt die gebürtige Böttigheimerin, „Kurzgeschichten und Gedichte“, mal für Freunde oder ihre Schwestern zu Weihnachten, einfach aus Spaß. Aber veröffentlicht hat sie nie etwas, „ich fand nichts davon gut genug, um es an einen Verlag zu schicken zu wollen“. Es war aber schon immer „ein lang gehegter Wunschtraum“, mal ein größeren Roman zu verfassen. „Aber irgendwie kam immer das Leben dazwischen.“

    „Da hat es mich richtig gepackt, etwas schreiben zu wollen.“

    Kristina Moninger über ihr Studium

    Die Ausbildung zur Versicherungskauffrau in Würzburg, dann zur Fremdsprachenkorrespondentin, dann das Fernstudium zur Übersetzerin, dann der Hausbau, dann kamen die Kinder. Das Übersetzerstudium hat Moninger viel über die Muttersprache gelehrt, wie sie sagt. „Und da hat es mich richtig gepackt, etwas schreiben zu wollen“, sagt sie. Doch erst als die Kinder da waren, hat sie den Wunsch ernsthaft umsetzen können. „Zeit hatte ich da eigentlich auch keine, aber es hat mir gut getan, mal etwas anderes zu machen.“

    „Nur eine Ewigkeit mit dir“ ist die Geschichte der jungen Lily, die ihre Mutter verloren hat. Müde vom Leben will sie sich von einer Brücke stürzen, doch ein Mann – Jonas – hält sie zurück. Jonas, dem Lily noch nie begegnet ist und der ihr doch so vertraut ist, führt die junge Frau nach und nach wieder ins Leben zurück.

    Außer ihrem Mann wusste niemand etwas davon, dass sie an einem Roman schreibt. Sie wollte die Geschichte in Ruhe fertig bekommen und die Fragen vermeiden, wie weit sie denn nun sei und ob man schon etwas lesen könne. Als das Buch dann fertig war, durften ihre Schwestern das Manuskript lesen. „Und die haben gesagt, schick es doch mal irgendwo hin – und dann habe ich es einfach ausprobiert.“ Den direkten Weg über einen Verlag hat sie gar nicht erst versucht, „das ist in Deutschland schwierig“.

    Sie schickte ein Exposé des Romans zu einer Agentur nach Hamburg, wo es gefiel. Die Agentur übernahm nun die Aufgabe, die Verlage anzugehen. Hier gab es mehrere Absagen, bis der Feuerwerke-Verlag zusagte. „Es war auch eines der Probleme, dass die Verlage das Buch nicht so genau einzuordnen wussten.“

    „Romantasy“ nennt ihre Agentur das Genre, eine Mischung aus Romantik und Fantasy. Der Begriff könnte aber auf eine falsche Fährte führen, wenn man sieht, welche Bücher als Romantasy bezeichnet werden, wie beispielsweise die „Twilight“-Saga. Sie selbst ordnet „Nur eine Ewigkeit mit dir“ als „irgendwas zwischen Liebesroman und Drama, mit ein bisschen mehr Tiefsinn und phantastischen Elementen“ ein.

    „Die Geschichte ist mir schon länger im Kopf umher geschwirrt“, sagt Moninger. Letztlich Auslöser, sie auch umzusetzen, war der plötzliche Tod ihrer Mutter, die vor drei Jahren nach einem schweren Fahrradunfall ums Leben kam. „Der hat der Geschichte einen Sinn und Hintergrund gegeben, weil ich die Emotionen gar nicht so echt hätte schildern können“, sagt sie. Sie hat die Trauer über den Tod ihrer Mutter ein Stück weit in dem Buch verarbeitet.

    „Der Personen in dem Buch sind alle erfunden“, sagt Moninger, „aber die Gefühle, gerade was Trauer betrifft, sind schon von mir.“ Moningers Situation nach dem Tod ihrer Mutter war eine ganz andere als die der Hauptperson Lily im Buch. Die Autorin hatte Freunde und Familie, die ihr in der Trauer Halt geben und sie auffangen konnten, ganz im Gegensatz zu Lily. „Ich habe mir beim Schreiben vorgestellt, wie es gewesen wäre, wenn ich das nicht gehabt hätte“, sagt sie. „Aber Lily ist schon ganz anders als Kristina.“

    Insgesamt hat Moninger etwa neun Monaten an dem Roman geschrieben. Mal abends oder mittags, während die Kinder geschlafen haben. „Wenn ich mal eine frei Minute hatte, habe ich die zum Schreiben genutzt.“ Nun ist sie glücklich, dass das Buch veröffentlicht ist.

    „Ich möchte natürlich, dass es möglichst viele lesen“, sagt Moninger. Und so unterstützt sie – soweit ihre Zeit es erlaubt – den Verlag beim Marketing, beispielsweise durch Online-Leserunden bei der Internetplattform Lovelybooks.com.

    So sind manche Leser, die selbst einen ihnen nahestehenden Menschen verloren haben, eher aus Zufall auf das Buch gestoßen. „Viele von denen haben sich da richtig reinfinden und die Gefühle der Trauer nachvollziehen können“, sagt die Autorin. „Das hat mich total berührt und es ist schön, wenn ein Buch so was bewirken kann.“ Es soll aber kein Leitfaden für den Umgang mit Trauer sein, „aber das ist ein schöner Nebeneffekt, wenn das jemand so empfindet.“

    „Irgendwas zwischen Liebesroman und Drama, mit ein bisschen mehr Tiefsinn und phantastischen Elementen.“

    Kristina Moninger charakterisiert ihren ersten Roman

    Die Grundidee von „Nur eine Ewigkeit mit dir“ war der Gedanke, dass die Liebe die Zeit überdauern kann, und die zwei Zeiten, die miteinander verbunden sind. Und dass das Leben nicht einfach so endet. „Nicht, dass ich das so in der Form glauben würde, aber es ist ein schöner Gedanke.

    “ Gibt es Zufälle oder ist alles vorher bestimmt? „Da haben die immer wieder im Buch auftauchenden Ringelnatz-Gedichte gut gepasst“, sagt Moninger, „der hat so eine schöne Art, Humor in ernste Themen zu bringen“.

    Verbundenheit mit ihrer Mutter drückt sich auch in ihrem Pseudonym aus, unter dem sie schreibt. Moninger ist Kristinas Mädchenname und damit auch der Name ihrer verstorbenen Mutter. „Ich habe nichts Schlimmes geschrieben, wofür ich mich schäme, aber ich möchte nur den Namen meiner Familie da aus der Öffentlichkeit ein bisschen raushalten.“

    „Meine Mama hat mir immer gesagt, du kannst so tolle Geschichten schreiben, irgendwann musst du mal was veröffentlichen“, sagt Moninger. Der Roman war eine Möglichkeit für sie, ihre Gefühlen Ausdruck zu verleihen und ihrer Mutter wenigstens in Buchform Danke zu sagen, dafür was sie für sie getan hat.

    Infos im Internet: www.feuerwerkeverlag.de/book/nur-eine-ewigkeit-mit-dir/

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