Zu einer konzertanten Abendlob-Feier begrüßte Dekan Hermann Becker gut 30 Gäste in der katholischen St.-Laurentius-Kirche in der Marktheidenfelder Altstadt. Zu Gast waren Martina Strobl und Michael Bachmann aus Mühldorf am Inn, um an der Elenz-/Heissler-Orgel "zu vier Händen und Füßen" einen Lobpreis Gottes darzubieten.
Pfarrer Hermann Becker setzte bei einer Lesung aus dem Evangelium und mit kurzen geistlichen Worten Impulse. So sah er im düsteren Totenmonat November auch Lichtblicke durch die Ehrentage vieler Heiliger, wie Elisabeth, Katharina oder Andreas. Die Heilige Cäcilia gelte seit jeher als Patronin der kirchlichen Musik und werde deshalb oft mit dem Attribut der Orgel, dem Instrument des Jahres 2021, dargestellt.
Einladung zu "Ländlichem Hochzeitfest"
Michael Bachmann eröffnete die musikalischen Vorträge brillant mit der festlichen Fülle des Präludiums Es-Dur (BWV 552) von Johann Sebastian Bach. Der schwedische Komponist Franz Berwald (1796-1868) entwickelte in Stockholm seinen eigenen, an die Klassik anknüpfenden, Stil. Martina Strobl und Michael Bachmann luden zu vier Händen an der Orgel zu dessen "Ländlichem Hochzeitfest" ein und vermochten in perfekter Abstimmung und Harmonie dem Instrument vielfältige Klangfarben abzugewinnen. Nach feierlicher Einführung, bewegten eine zarte Hymne und ein vielstimmiger Chorus hin zum ländlichen Idyll einer träumerischen Pastorale und zum abschließenden, gewaltig anschwellenden "Folksang".
Bei "Choralvariationen über St. Martin" beflügelte sich das Paar an der Orgel gegenseitig über durchaus vertrauten Liedmotiven. Pfarrer Becker sprach zu Beginn der Woche mit dem Martinstag über den besonderen Wert des Teilens und Mitfühlens in unserer Zeit.
Applaus für ein klanggewaltiges Musikereignis
Martina Strobl leitete virtuos mit der Orgelsonate Nr. 3 (op. 65/3) von Felix Mendelssohn Bartholdy zum populären musikalischen Schlussakt der Besinnung in der St-Laurentius-Kirche über. Der von Pfarrer Becker herbeigesehnte Frieden auf Erden und das Verständnis füreinander spiegelte sich im so beliebten "Pomp an Circumstance March Nr. 1" zu vier Händen von Edward Elgar in orchestralem Glanz wieder.
Pastoralreferent Alexander Wolf, unter dessen Anleitung Michael Bachmann einst im Spessart seine ersten Schritte auf der Königin der Instrumente gewagt hatte, dankte den beiden versierten Kirchenmusikern aus Bayerns Süden unter großem Applaus für ein klanggewaltiges Musikereignis. Vielleicht schaut das Paar in Zukunft nochmals in einfacheren Zeiten am Main vorbei?