Gibt es ein Leben vor dem Tod? Dieser Frage widmet sich der belgische Regisseur Pierre Duculot in seinem Langfilmdebüt über eine 30-Jährige, die noch einmal das Ruder herumreißen möchte.
Die Burg-Lichtspiele Mühlbach zeigen „Das Haus auf Korsika“ am Sonntag, 9. September, um 11.15 Uhr, am Dienstag, 11. September, und Mittwoch, 12. September, jeweils um 20 Uhr. Freigegeben ist der Film ab sechs Jahren.
Die Handlung führt zunächst in die belgischen Bergarbeiterstadt Charleroi, und dort ist zweifellos der Hund begraben: keine Kultur, allerorts öde Routine und trotz abgeschlossenem Kunststudium so gut wie keine Chancen für Christina, die mehr schlecht als recht und irgendwie auch nicht ganz legal in der Pizzeria des Vaters ihres Lebensgefährten Marco jobbt.
Als ihre Oma stirbt, vermacht sie Christina ein Haus auf Korsika. Gegen Marcos Widerstand und den ihrer Familie beschließt Christina, sich das Erbe anzusehen. Zunächst ist sie enttäuscht über das verwilderte Anwesen, das in einem winzigen Bergdorf liegt. Doch Christina findet Kontakt zu den wenigen Einwohnern, entdeckt dabei die unbekannte Seite ihrer Familiengeschichte, und bald hat sie einen Entschluss gefasst: Entgegen allen Zweifeln, Bedenken und Risiken wird sie das Haus behalten und die Chance ergreifen, ihr Leben, in dem sie feststeckt, zu ändern.
Pierre Duculot ist ein melancholischer Beziehungsfilm gelungen, der das zwischenmenschliche Miteinander mit Verzicht auf überbordende Dramatik feinfühlig ausleuchtet und von der Sehnsucht erzählt, den alltäglichen Zwängen zu entkommen. So sehr sein Film auch durch die Inszenierung der stummen Magie der Natur in den landschaftlichen Schönheiten Korsikas schwelgt, so wenig verhehlt der Regisseur, wie karg und mühsam das Leben weit ab von den touristischen Zentren ist.
Mit subtiler Mimik und Gestik verkörpert Christelle Cornil authentisch die Hauptfigur Christina, die trotz ihrer harten Lebenssituation und gegen alle Widerstände versucht, ihren Träumen zu folgen.