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ANSBACH: Ein Mundschutz ist beim Rugby Pflicht

ANSBACH

Ein Mundschutz ist beim Rugby Pflicht

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    Mirjam Sax (vorne mit Ball) und ihr Meisterteam „Zurich Valkyries“ besuchten Ansbach im Landkreis Main-spessart, Mirjams Heimatort.
    Mirjam Sax (vorne mit Ball) und ihr Meisterteam „Zurich Valkyries“ besuchten Ansbach im Landkreis Main-spessart, Mirjams Heimatort. Foto: FOTO Martina Schneider

    Seit sechs Jahren lebt die in Ansbach aufgewachsene 31-Jährige in der Nähe von Zürich. Vorher studierte sie in Regensburg Chemie. Um ihre Doktorarbeit zu schreiben, ging sie 2001 an die Eidgenössische Technische Hochschule. Seit zwei Jahren trägt sie den Doktor der Naturwissenschaften und arbeitet in einer Chemiefabrik bei Zürich. Zu den „Valkyries“ sei sie über eine Anzeige an der Uni gekommen, erzählt Mirjam Sax. „Ich kannte ja niemanden und entschied, da gehst du einmal hin.“ Gesagt, getan und dabei geblieben.

    Seit 1986 gibt es das Frauen-Rugbyteam „Zurich Valkyries“. Die Frauen im Alter zwischen 17 und 40 Jahren messen in der „Swiss women's league“ zusammen mit sechs anderen Mannschaften während der Saison von September bis Juni ihre Kräfte. „In diesem Jahr war es knapp, da haben wir bis zum letzten Punkt gekämpft“, berichtet Chloe aus England. Überhaupt sind die „Zurich Valkyries“ ein international zusammen gewürfeltes Team. „Wir haben Spielerinnen aus Deutschland, England, Frankreich, Australien, Neuseeland, den Vereinigten Staaten und natürlich auch aus der Schweiz“, zählt Sax auf.

    Entsprechend „kunterbunt“ tauschen sich die Frauen auch aus. Eine erzählt etwas in Englisch, die nächste antwortet darauf in Französisch, wieder eine andere wirft deutsche Brocken ins Gespräch und auch das breiteste Schwyzerdütsch ist vertreten. „Wir verstehen uns alle sehr gut“, lacht Sax, der das Sprachengemisch gar nicht mehr auffällt. Auf dem Platz stehen sie zusammen und sprechen eine einzige, raue Sprache: Rugby.

    Der typisch britische Sport ist verwandt mit dem American Football. Die größten Unterschiede: Im Rugby gibt es den so genannten Spielfluss statt Spielzügen, „und der Ball darf nur rückwärts geworfen oder vorwärts gekickt werden“, erklärt Sax. Der Ball ist „ein Ei aus Gummi“ und wird normalerweise getragen, geworfen oder eben auch gekickt.

    Rugby ist ein ziemlich harter Sport, eigentlich nur etwas für die ganz harten Kerle oder eben auch die Walküren, die „Valkyries“, so genannte Schlacht- oder Schildjungfern, die nach der nordischen Mythologie weibliche Geistwesen aus dem Gefolge des Göttervaters Wotan sind. In die „Schlacht“ ziehen die „Zurich Valkyries“ ohne Schoner und Schutz. „Nur ein Mundschutz ist Pflicht“, erklärt Sax. Selbstverständlich kann man sich selbst mit Schonern schützen und die Frauen im Sturm tragen im Normalfall als Schutz auch eine wattierte Mütze. Gespielt wird bei jedem Wetter im Freien. „Rugby ist ein Kontaktsport. Da gibt es schon auch blaue Flecken und Prellungen. Aber die merkt man erst nach dem Spiel“, lacht die 31-Jährige, die den „anstrengenden und vielseitigen Teamsport“ liebt. „Man trainiert dabei so ziemlich alle Muskeln im Körper.“

    Für die kommende Saison steht für die „Zurich Valkyries“ fest, dass sie sich die „Swiss Championship 2008“ sichern werden. Außerdem wollen sie neben den Turnieren in der Schweiz auch in Belgien und in Frankreich zu Freundschaftsspielen antreten. „Vor vier Jahren haben wir in Dubai gespielt, das hat uns auch sehr gut gefallen“, erzählt Sax. Überhaupt sei die Rugby-Gemeinschaft weltweit vertreten, nicht nur in den Hochburgen England, Neuseeland, Australien und Südfrankreich. Dort finden demnächst auch die Meisterschaften der Rugby-Männer statt und die werde man besuchen, kündigte Sax an.

    Ob die „Zurich Valkyries“ dort mit ihrem Schlachtruf „we go – we fight – we win“ die Jungs anfeuern und zum Ziel führen werden, wird sich herausstellen.

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