Die Movie-Lichtspiele zeigen in Kooperation mit der Volkshochschule (vhs) Marktheidenfeld ab Donnerstag, 27. Juni, „Das Wochenende“.
Der Schriftsteller und Jurist Bernhard Schlink arbeitete 2008 im Zusammenhang mit der vorzeitigen Haftentlassung Christian Klars in „Das Wochenende“ die seinerzeit brisanten Terrorismusdiskussionen auf. Für ihre Kino-Fassung von Schlinks Roman entschlackte Regisseurin Nina Grosse in ihrem Drehbuch das Figurenpersonal und setzte auch inhaltlich andere Akzente.
Aufgrund dieser Schwerpunktverlagerung präsentiert sich Grosses Bearbeitung vor allem als ein intimes Familiendrama um die zeitlosen Themen Generationenkonflikt, Vertrauen und Vergebung. Gleichgeblieben ist jedoch die Ausgangssituation, die sich auf die ersten 48 Stunden im neuen Leben des aus der Haft entlassenen ehemaligen RAF-Mitglieds Jens Kessler konzentriert.
Um Jens' Entlassung zu feiern, hat seine Schwester Tina ein paar vormals in der linken Szene aktive Freunde in ihr Landhaus eingeladen: Inga, die Jugendliebe des Ex-Terroristen, der sie mit ihrem gemeinsamen Sohn einst sitzen ließ, ihren Mann Ulrich und Henner, einen ehemaligen Gesinnungsgenossen, der Karriere als Journalist gemacht hat. Doch einer, der für seine Überzeugung 18 Jahre Knast in Kauf genommen hat, ist kein angenehmer Gesprächspartner für die, die ihre Ideale über Bord geworfen haben, um ein bequemes Leben zu führen – und so gerät das Willkommenswochenende zu einer Reise in die Vergangenheit.
Nächste Woche läuft in dieser Reihe „The Broken Circle“.