Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Karlstadt
Icon Pfeil nach unten

ARNSTEIN: Ein Zeichen für die Marktstraße setzen

ARNSTEIN

Ein Zeichen für die Marktstraße setzen

    • |
    • |
    Ein Außenlift vom Keller bis zum Dach soll das Rathaus von Arnstein barrierefrei erschließen, wie hier im Entwurf von Architekt Roland Sauer plastisch dargestellt.
    Ein Außenlift vom Keller bis zum Dach soll das Rathaus von Arnstein barrierefrei erschließen, wie hier im Entwurf von Architekt Roland Sauer plastisch dargestellt. Foto: Foto: Repro Günter Roth

    Nach kurzer, engagierter Debatte war der Konsens im Arnsteiner Stadtrat eindeutig. Es ging nicht um die Frage, ob das Rathaus saniert werden soll, sondern nur noch um das „Wie“. So fiel die Abstimmung für die Maximallösung mit zweitem Lift und großzügigem Empfangsbereich einstimmig aus.

    Zwar muss die Stadt Arnstein nach dieser Entscheidung fast 400 000 Euro mehr für die Sanierung bezahlen, doch man gab insgesamt Stadtrat Martin Fischer recht, der betont hatte, Arnstein brauche ein zeitgemäßes Rathaus und das gehöre in die Kernstadt. Das Rathaus bringe auch Leute in die Stadt. Auch Bernd Kröner sprach von einem zukunftsgerechtem Plan und verwies angesichts der deutlichen Mehrkosten auf den jahrzehntelangen Investitionsstau der Vergangenheit.

    Zuvor hatte Bernd Röll darauf hingewiesen, dass viele Bürger einen billigeren Neubau im Außenbereich bevorzugten, aber eine derartige Verlagerung hätte den endgültigen Todesstoß für die Marktstraße zur Folge. Deshalb sei es nötig, jetzt ein Zeichen zu setzen.

    Bereits in der Sitzung vom 10. Oktober hatte Architekt Roland Sauer die Eckpunkte der Sanierung vorgestellt (wir berichteten). Um das „Rathaus der tausend Treppen“ barrierefrei zu machen, ist ein Aufzug unumgänglich, der aus baulichen und denkmalschutzrechtlichen Gründen nur außen an der Ostwand errichtet werden kann. im Oktober entstand der Wunsch, das Gebäude auch von Westen her per Lift zu erschließen.

    Hohe Förderung

    Dafür eignet sich aus der Sicht des Planers das Kellergewölbe mit Eingangstür am rechten Ende der großen Rathaustreppe. Knackpunkt hier waren allerdings die Mehrkosten von rund 225 000 Euro. Doch angesichts der enorm hohen Fördersumme seitens des Kommunalen Investitionsprogramms (KIP) in einer Gesamthöhe von 1,16 Millionen Euro erschien dem Stadtrat die Maßnahme vertretbar.

    Die Umbau- und Sanierungsvorhaben sehen nach dem Stadtratsbeschluss folgendermaßen aus:

    Neben der Erneuerung aller Fenster werden das Dach und die Gauben gedämmt. Statt der geplanten Pelletheizung sollen jetzt doch eine kostengünstigere erdgasbetriebene Heizung und eine Wärmepumpe zum Einsatz kommen. Dadurch fällt das großräumige unterirdische Pelletlager im Osten weg. Im Zuge der Erneuerung der Heizung werden auch alle Heizkörper und Rohrleitungen ausgetauscht. Das Untergeschoss wird nach Osten hin unterhalb des Vorplatzes in Dreiecksform erweitert. Dort entstehen Archivräume und behindertengerechte Toiletten, die bei Veranstaltungen auch der Öffentlichkeit zugänglich sein werden.

    Das jetzige Eingangsstockwerk soll nach Süden hin räumlich und optisch ausgeweitet werden, sodass ein großzügiger, heller und bürgerfreundlicher „Willkommensbereich“ entsteht. Die kleine Außentür zum Schwesternhaus wird geschlossen. Den Sitzungssaal will man um die bestehende Garderobe und die Teeküche vergrößern. In den Obergeschossen gibt es wegen der Zugänge zum Außenlift einige Veränderungen an den Zimmerzuschnitten, unter dem Dach entstehen Personal- und Büroräume. Insgesamt können so vier bis fünf zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden, so die Bürgermeisterin Anna Stolz.

    Der große Außenlift erschließt das Gebäude vom Keller bis zum Dach. Der „kleine Lift“ ist durch die Außentür neben der großen Treppe erreichbar und bringt den Besucher auf die Eingangsebene zum „Bürgerbüro“. Von dort aus kann man bei Bedarf in die oberen Stockwerke fahren.

    740 000 Euro zahlt die Stadt

    Die bisher ermittelten Gesamtkosten belaufen sich laut Architekt Sauer auf 1,9 Millionen Euro. Aufgrund der Förderung des KIP von 90 Prozent – allerdings bis zu einer Höhe von 1,166 Millionen Euro – muss die Stadt Arnstein die Restsumme von 740 000 Euro stemmen. Der Betrag könnte unter Umständen auf mehrere Jahre aufgeteilt werden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden